Was bremst nachhaltigen Konsum?

Große Hürden für bewussten Konsum sehen die Deutschen vor allem im hohen Preis (50 Prozent) und der mangelnden Verfügbarkeit (46 Prozent) entsprechender Produkte. Aber auch die nicht eindeutige Kennzeichnung entsprechender Angebote (43 Prozent) erweist sich für sie als hemmender Faktor.

Wie tickt der nachhaltige Konsument?

Rund 30 Millionen Deutschen ist das Thema Nachhaltigkeit wichtig, sagen die Forscher. Darunter weisen etwa neun Millionen eine stark ausgeprägte nachhaltige Einstellung auf. Diese Zielgruppen sind überwiegend weiblich, verfügen über eine höhere Bildung und ein überdurchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen.

Erreicht werden Konsumenten mit verfestigter nachhaltiger Einstellung neben dem Internet (94 Prozent) und TV (70 Prozent) besonders gut über das Radio (69 Prozent) und Zeitungen (40 Prozent). Außerdem nutzen sie überdurchschnittlich häufig VoD-/Streaming-Dienste (25 Prozent) und TV-Mediatheken (14 Prozent). Bei den sozialen Netzwerken bevorzugen sie Facebook (45 Prozent), YouTube (28 Prozent) und Instagram (25 Prozent).

Im Vergleich der einzelnen Produktbereiche achten die Deutschen insbesondere beim Kauf von Lebensmitteln auf Nachhaltigkeit (64 Prozent), im Bereich Kleidung hingegen am wenigsten (36 Prozent). So sind im Bereich Lebensmittel denn auch die Auswahlkriterien am wichtigsten, die direkt mit Nachhaltigkeit zu tun haben - zum Beispiel Regionalität oder Bio-Siegel. Mit Nachhaltigkeit wird bei Lebensmitteln insbesondere die Marke Alnatura assoziiert, gefolgt von Demeter und Rewe.

In den Produktbereichen Elektrogeräte, Energie und Kleidung überwiegen hingegen Auswahlkriterien - zum Beispiel Marke oder Preis. Insgesamt zeichnet sich die Tendenz ab, dass Ältere und Frauen beim Konsum etwas stärker auf Nachhaltigkeit achten.

Dem Thema Nachhaltigkeit & Marketing widmet sich auch der W&V Green Marketing Day.


Autor: Ulrike App

ist bei W&V Online für Digitalthemen zuständig. Und das hat nicht nur mit ihrem Nachnamen zu tun, sondern auch mit ihrer Leidenschaft für Gadgets und Social Media. Sie absolvierte vor ihrer Print-Zeit im Marketing-Ressort der W&V die Berliner Journalisten-Schule und arbeitete als freie Journalistin.