Werbe-Überwachungs-Verein:
Die Flop-Kampagnen des Jahres 2013
Susanne Herrmann und Anja Janotta stellen regelmäßig die aktuellen Kampagnen auf den Prüfstand. In diesem Jahresrückblick zeigen sie alle Kreationen, die 2013, nun ja, nicht gerade bereichert haben....
Seit kurzem stellen Susanne Herrmann und Anja Janotta vom Werbe-Überwachungs-Verein (WÜV) die aktuellen Kampagnen auf den Prüfstand. In diesem Jahresrückblick zeigen sie alle Kampagnen, die 2013, nun ja, nicht gerade bereichert haben und die 2014 hoffentlich keine Chance mehr haben. Das waren die Flops des vergangenen Jahres:
Nahezu jedes Sixt-Motiv von Jung von Matt ist frech, provokant und geht gern mal an die Grenzen. Da kann ein Grenzgang auch mal danebengehen: Das Motiv mit Gustl Mollath jedenfalls hat die Gemüter derart erregt, dass Erich Sixt sich sogar persönlich entschuldigen musste.
Nordsee/KMS Kreativ Marketing Service
Sex sells. Auch wenn der Sex ein bisschen fischelt ... Das hat sogar die Werber inspiriert: Mit einer provokanten Aktion versuchte Grey, Nordsee zu einem Agenturwechsel zu bewegen. Die Aktion schlug auf Facebook hohe Wellen - schlussendlich wurde es mit der Überzeugungsarbeit aber nix.
Apropos nackt und unappetitlich: Redcoons Billig-Kampagne ("Soviel Billig hat ein Zuhause") mit billiger nackter Haut von Micaela Schäfer und Flitzern auf Facebook - brachte zwar ordentlich Aufmerksamkeit, aber brachte auch den Werberat auf den Plan: Schlussendlich mussten die Spots wegen Frauenfeindlichkeit zurückgezogen werden.
Und noch einmal schritt der Werberat ein: Das Dating-Portal Ashley Madison hatte den Bogen überspannt. Das Kontrollgremium sah sowohl die deutschen wie auch die türkischen Frauen verunglimpft.
"Deutschland wählt weiß" - der Claim sollte eigentlich nur im Bundestagswahlkampf für ein paar neue (Kauf-)Impulse sorgen. Die Impulse hingegen waren eher anderer Natur: Rassistisch sei der Spruch, und gerade weil sich das Setting im Spot am amerikanischen Wahlkampf orientiert, könne es als böser Seitenhieb gegen Barrack Obama verstanden werden.
Initiative Sauberes Hamburg/Farbblut Entertainment
Ein Fake-Account bei Facebook: Hier wurde gegen die Obdachlosen gewettert, die auf Hamburgs Straßen lagern. Erst später bekannte sich die Gamer-Firma Farbblut dazu. Nicht die einzige Aktion, mit der in diesem Jahr Agenturen auf das Obdachlosenthema aufsprangen. Am Ende bleibt ein schaler Nachgeschmack, denn die PR nutzt ja nicht nur der Sache, sondern auch der Agentur.
Noch ein "Eigentlich haben wir es nur gut gemeint"-Aufreger: Der BUND Naturschutz ließ Kinder statt Karotten pflanzen und sie mit Pestiziden besprühen. Das "Hergestellt um zu töten" war dem Deutschen Bauernverband dann doch zu makaber: Er protestierte scharf.