All das läuft unter dem Label "Havana Cultura" – ein internationales Projekt als Schaufenster kubanischer Gegenwartskultur, gefördert von Havana Club International. Bei Pernod Ricard in Köln gibt man sich bescheiden: Man sehe solche Projekte nicht als Marketing-Aktion an, heißt es. Man wolle vielen kubanischen Künstlern die Möglichkeit geben, sich in der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Auch im Web wird konsequent auf Kultur gesetzt: Seit 2011 stellt ein "Havana Cultura"-Newsletter in Videoclips und Texten neue Bands, Solisten, Schauspieler oder Tänzer vor. Selbst Kubakenner erfahren da immer wieder Überraschendes - etwa, dass es auch eine elektronische Musikszene auf der Insel gibt.
         
Erfolg hat "Havana Club" mit dieser Strategie vor allem in Deutschland: Das Land ist der wichtigste Auslandsmarkt, man ist mit 33 Prozent derzeit Marktführer. Und der Absatz wächst laut Pernod Ricard, obwohl der Spirituosenverkauf insgesamt leicht zurückgeht. "Nach Whisky ist inzwischen Rum das neue In-Getränk", erklärt Spiritousenkenner Peter Krause diesen Trend. Für ihn ist der "Havana Club Añejo 3 Años" – die wohl am häufigsten verkaufte Sorte in Deutschland – wichtiger Bestandteil jeder Bar: "Unter den 100 Sorten, die ein Barkeeper haben muss, sollte Havana Club dabei sein." Der Rum sei hervorragend für Cocktails geeignet und die Standardmarke für einen guten Mojito. Er habe eine ordentliche Qualität, rein geschmacklich steche er aber nicht heraus, meint Peter Krause, der sich seit gut zehn Jahren mit Rum beschäftigt und die Seite slowdrink.de betreibt.

Im Web rangiert der weiße 3-jährige in diversen Rumbewertungen mal im Mittelfeld, mal an der Spitze: Bei rumratings.com etwa erreicht er solide sechs von zehn Punkten, auf ralphs-rumseite.de zwei Sterne. Den siebenjährigen "Añejo 7 Años", der ebenfalls oft gekauft wird, findet Peter Krause gelungen: "Der ist leicht und schmeichelnd, man sollte ihn unbedingt pur genießen".