
Die bestbezahlten Sportler: Basketball schlägt Fußball und Tiger Woods alle
Nur eine Frau in den Top 50, aber auch nur sechs Fußballer: Die jüngste „Forbes“-Liste der bestbezahlten Sportler demonstriert einmal mehr die Dominanz männlicher US-Profis.
Vor zwanzig Jahren erstellte das US-Magazin „Forbes“ zum ersten Mal eine Liste der bestverdienenden Sportler. Boxer, Tennisspieler und Formel1-Fahrer dominierten damals die Top 20. Nur vier Mannschaftssportler waren darunter, Namen, die zum Mythos wurden: Michael Jordan, Larry Bird, Joe Montana und Wayne Gretzky. Doch Fußball, Basketball und Baseball haben seither enorm aufgeholt: Ihre Stars stellen heute die Mehrheit in den Top 50 der bestbezahlten Sportler der Welt. Aber nicht nur die Gehälter sind gestiegen (vor allem aufgrund der wesentlich besser dotierten TV-Verträge), auch die Werbeverträge tragen heute meist mit mehr als fünfzig Prozent zum Verdienst der Sport-Verdienst-Superstars bei. Zum weitaus größten Teil kommen diese aus den USA – vor allem NBA, NFL und MLB sind stark vertreten. Allein 15 Basketballer gehören zu den fünfzig bestbezahlten Sportlern der Welt in den zwölf Monaten zwischen Juni 2010 und Mai 2011, auf die sich „Forbes“ beruft.
Europäer? Zwölf haben es in den illustren Kreis geschafft. Frauen: Eine. Maria Sharapova liegt auf Platz 29. Vor allem Dank des Werbedeals mit Nike hat sie zuletzt 24,2 Millionen Dollar verdient. Klitschkos: Keiner. Tatsächlich – in der „Forbes“-Geldrangliste kommen die beiden Boxer, die in Deutschland stets für zwölf Millionen TV-Zuschauer gut sind, nicht vor. Doch Sorgen darüber, dass ihre Arbeit unterbezahlt wird, muss man sich wohl nicht machen: Platz 50 nimmt NBA-Star Michael Redd ein – der wiederum hierzulande eine unbekannte Größe ist. Sein Jahresverdienst: 18,8 Millionen US-Dollar.
Das ist vier Mal weniger als die Nr. 1 verdient: Tiger Woods, der skandalgeschüttelte und im letzten Jahr doch recht erfolglose Golfer. Aber auch ohne ein einziges Turnier seit seinem notorischen Eheskandal gewonnen zu haben und selbst nach dem Verlust so finanzkräftiger Sponsoren wie Accenture, AT&T, Gillette und PepsiCo – für ein Jahresverdienst von 75 Millionen Dollar reicht es immer noch. Nike und Electronic Arts sind für die Hälfte davon verantwortlich.
Bestbezahlter deutscher Sportler ist immer noch Michael Schumacher. Trotz seines bisher missglückten Comebacks nahm „Schumi“ zuletzt 34 Millionen Dollar ein. Zahlreiche Werbeverträge, unter anderem mit der Deutschen Vermögensberatung, Audemars Piguet und Rosbacher, sichern ihm weiterhin ein luxuriöses Einkommen. Außer ihm hat es nur noch ein einziger Deutscher in die Top 50 geschafft: NBA-Star Dirk Nowitzki verdiente in seinem bisher erfolgreichsten Jahr 19,3 Millionen Dollar. Das reichte für Platz 45.
Unter den Top 10 tummeln sich jetzt schon drei Fußballer: David Beckham (ja, er ist immer noch der bestverdienende Kicker der Welt), Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Hinzu kommen Kaká (25 Millionen Dollar), Ronaldinho (24,7 Millionen Dollar) und Wayne Rooney (24,1 Millionen Dollar) auf den Plätzen 24, 27 und 30. Auch dies dokumentiert den Aufstieg des Fußballs: Vor zwanzig Jahren spielten Fußballer bei „Forbes“ noch keine Rolle.
Die Top 20 der „Forbes“-Sport-Geldrangliste 2011:
- Tiger Woods, 75 Mio. $ (Golf)
- Kobe Bryant, 53 Mio. $ (Basketball)
- LeBron James, 48 Mio. $ (Basketball)
- Roger Federer, 47 Mio. $ (Tennis)
- Phil Mickelson, 46,5 Mio. $ (Golf)
- David Beckham, 40 Mio. $ (Fußball)
- Cristiano Ronaldo, 38 Mio. $ (Fußball)
- Alex Rodriguez, 35 Mio. $ (Baseball)
- Michael Schumacher, 34 Mio. $ (Formel 1)
- Lionel Messi, 32,2 Mio. $ (Fußball)
- Fernando Alonso, 32 Mio. $ (Formel 1)
- Rafael Nadal, 31,5 Mio. $ (Tennis)
- Valentino Rossi (Motorrad), 31 Mio. $
- Tom Brady (American Football), 31 Mio. $
- Lewis Hamilton, 30 Mio. $ (Formel 1)
- Derek Jeter, 29 Mio. $ (Baseball)
- Dale Earnhardt, Jr., 28,5 Mio. $ (US-Motorsport)
- Yao Ming, 27,7 Mio. $ (Basketball)
- Dwight Howard, 27,6 Mio. $ (Basketball)
- Dwayne Wade, 26,2 Mio. $ (Basketball)