
Economist Intelligence Unit:
Die teuersten Städte der Welt
Die britische Analysefirma "Economist Intelligence Unit" hat die teuersten Städte der Welt ermittelt. Es zeigt: In Deutschland lässt es sich noch vergleichsweise billig leben.
Die starke Schweizer Währung hat Zürich in einer neuen Rangliste zur zweitteuersten Stadt der Welt gemacht. Tiefer müssen nur noch die Einwohner von Singapur in die Tasche greifen, wie die britischen Analyse-Firma "Economist Intelligence Unit" (EIU) am Donnerstag berichtete. In dem beengten Stadtstaat in Südostasien können allein Mieten für eine 100 Quadratmeterwohnung in guter Lage leicht 4500 Euro übersteigen. In Deutschland lebt es sich vergleichsweise billig, vor allem in Berlin: Die Stadt kommt in der Liste auf Platz 48 von 133. Teurer ist das Leben in Frankfurt (Platz 18), München (31) und Hamburg und Düsseldorf (beide 34).
Fünf der zehn teuersten Pflaster sind in Europa: neben Zürich Genf (4), Paris (5), London (6) und Kopenhagen (8). "Die Entkopplung des Schweizer Franken vom Euro sowie strukturell hohe Einkommen und Preise bedeuten, dass Zürich und Genf weiter um den wenig beneidenswerten Titel "Teuerste Stadt Europas" wetteifern", hieß es in dem Report. Zürich lag 2015 auf Platz 4, Genf auf Platz 7. Die deutschen Städte sind alle mehrere Plätze zurückgefallen. Zu den teuersten Städten gehören auch Hongkong (mit Zürich auf Platz 2), New York (7), Seoul in Südkorea (9) und Los Angeles (10).
Die Analysten haben Preise für mindestens 160 Produkte und Dienstleistungen verglichen, darunter Brot, Wein und Benzin sowie Mieten, Transport, Privatschulen und Haushaltshilfen. Sie haben bei solchen Ranglisten meist im Blick, was westliche Ausländer ausgeben müssen, die neu in diese Städte ziehen. Das zeigt sich an den ausgewählten Produkten wie Brot, das in weiten Teilen Asiens nicht zum täglichen Leben gehört und entsprechend teuer ist.
So ist ein Kilogramm Brot unter den Top Ten nicht überraschend in Seoul am teuersten: umgerechnet 11,34 Euro muss man dort für einen Laib hinblättern. Auch bei Tafelwein lässt Seoul sich nicht toppen: 23,18 Euro pro Liter im Durchschnitt. 20 Zigaretten kosteten nirgends so viel wie in London mit 13,04 Euro. Ein Liter bleifreies Benzin war unter den Top Ten in New York am günstigsten: 0,57 Euro.
Rausgefallen aus den Spitzenplätzen sind Tokio und Osaka in Japan. Das liege an der Abwertung des Yens, schreiben die Autoren. Die Städte liegen nun auf den Plätzen elf und 14. Sydney und Melbourne profitieren von der Abwertung des australischen Dollar und sind nun Nummer 20 und 21. Die zehn billigsten Städte hat EIU auch ermittelt: Vier sind in Indien, unter anderem Neu Delhi und Mumbai, ebenso wie Almaty in Kasachstan, Algiers in Algerien, Karachi in Pakistan sowie Damaskus in Syrien und Caracas in Venezuela.
Das Ranking:
1. Singapur (116 Punkte)
2. Zürich (114)
2. Hongkong (114)
4. Genf (108)
5. Paris (107)
6. London (101)
7. New York (100)
8. Kopenhagen (99)
8. Seoul (99)
8. Los Angeles (99)
Die deutschen Städte:
18. Frankfurt (91 Punkte)
31. München (83)
34. Düsseldorf (82)
34. Hamburg (82)
48. Berlin (78) Punkte
(Wegen gleicher sind bestimmte Ränge nicht besetzt: etwa Nummer 3, neun und 10).
Quelle: Die britische Analysefirma "Economist Intelligence Unit" hat die teuersten Städte der Welt ermittelt. Sie berücksichtigt Kosten für mindestens 160 Produkte und Dienstleistungen. Die Lebenshaltungskosten in New York bewertet sie als Basis mit 100 Punkten.