
Julia Fischer im Interview mit "Bild am Sonntag":
Diskus-Hoffnung übt Olympia-Kritik: "Mit Werbung zugeklatscht"
Kommerz-Spektakel statt Sporterlebnis: Das Olympia-Marketing verhagelt der Diskuswerferin Julia Fischer die Stimmung in Rio. In einem Interview mit "Bild am Sonntag" verrät die Athletin, warum ihr die Werbung die Spiele verdirbt.

Foto: IAAF/Screenshot via Youtube
Der deutschen Diskuswerferin Julia Fischer ist die Olympia-Stimmung vergangen: Schuld daran sei das uferlose Marketing rund um die Spiele, verriet die Athletin in einem Interview mit "Bild am Sonntag" (Bezahl-Content). Die einzigen olympischen Momente gebe es für sie nur noch im Stadion. "Denn das ganze olympische Dorf ist mit Werbung zugeklatscht", zitiert die Zeitung Fischer.
Bereits vor der Eröffnung in Rio sorgte die Vermarktung der Spiele für Unmut - allerdings eher bei den Unternehmen: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) kündigte an, sich mögliche Schritte gegen Nicht-Sponsoren wegen der Nutzung des Twitter-Hashtags "Rio2016" offenhalten zu wollen. Marken, die keine offiziellen Partner von Sport-Ereignissen sind, wollen dennoch im Netz von dem Hype profitieren. Mit dieser Strategie versuchen die Veranstalter, traditionelles Ambush-Marketing zu verhindern.
Fischers Kritik an der Kommerzialisierung der Spiele schlägt eine weitere Kerbe in das Image von Olympia. Die IOC-Entscheidung, einen Teil des dopingbelasteten Russland-Kaders starten zu lassen, provozierte viel Verdruss. Zu den Mahnern zählten damals auch Fischer und ihr Lebensgefährte Robert Harting. Die Teilnahme in Rio stand für die beiden dennoch fest. Für eine Medaille mache auch die Liebe Pause, verriet das Paar im "BamS"-Interview.