
Dogan will "Hürriyet" und TV-Sender verkaufen
Die türkische Tageszeitung "Hürriyet", mit etwa 450.000 verkauften Exemplaren die Nummer drei des Landes, soll verkauft werden. Der Eigentümer, die Dogan Yayin Holding, prozessiert in einem milliardenschweren Steuerstreit gegen die Regierung Erdogan.
Rund 450.000 Exemplare täglich verkauft die türkische Tageszeitung "Hürriyet". Auch in Deutschland ist sie unter den etwa 2,8 Millionen Menschen türkischer Herkunft sehr bekannt. Im dritten Quartal 2010 wurden laut IVW täglich 27.112 Stück der deutschen Ausgabe gekauft.
Ein milliardenschwerer Steuerstreit mit der Regierung Erdogan hat nun den "Hürriyet"-Besitzer, die Dogan Yayin Holding - mit insgesamt acht Zeitungen, 28 Zeitschriften und drei Fernsehsendern der größte Medienanbieter des Landes - offenbar dazu bewogen, ihr international bekanntestes Printerzeugnis zum Verkauf anzubieten. Und es soll schnell gehen: Goldman Sachs nimmt Gebote nur noch bis zum 1. Februar an.
Zu den Bietern könnte auch Axel Springer gehören, glauben Medienexperten. Der Berliner Konzern besitzt 19,9 Prozent an der TV-Tochter der Dogan Yayin Holding, die ebenfalls verkauft werden soll. Lange zeigte die RTL Group Interesse an dem Dogan-Sender Kanal D, doch das sei passé, so das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unternehmensinsider. Die Nachrichtenagentur Reuters zählt jetzt den Medienkonzern Time Warner sowie die Finanzinvestoren KKR und Texas Pacific Group zu den wichtigsten Interessenten an den angebotenen Fernsehsendern.