
Douglas greift wieder an
Bei der Parfümerie-Kette Douglas stehen die Zeichen wieder auf Expansion. Holding-Chef Henning Kreke will über 50 neue Filialen eröffnen.
Bei der Parfümerie-Kette Douglas stehen die Zeichen wieder auf Expansion. Holding-Chef Henning Kreke will über 50 neue Filialen eröffnen. "500 Standorte müssten möglich sein", sagte er in einem Gespräch mit dem "Handelsblatt".
Derzeit betreibt das Unternehmen 445 Douglas-Geschäfte in Deutschland. An eine strukturelle Krise des stationären Einzelhandels glaubt Kreke ohnehin nicht. "Noch entfallen gerade einmal fünf Prozent des Handelsumsatzes in Deutschland auf das Online-Geschäft", rechnet er vor. "Selbst wenn der Anteil in ferner Zukunft einmal 20 Prozent betragen würde, was aus heutiger Sicht eher hoch gegriffen erscheint, würde der stationäre Handel noch 80 Prozent des Geschäftes für sich vereinnahmen".
Selbst beim Buchhandel sieht Kreke noch Hoffnung für das klassische Ladengeschäft. Die Zeit der Groß-Buchhandlungen mit über 1000 Quadratemetern Verkaufsfläche sei zwar vorbei. Aber bei der konzerneigenen Thalia-Kette mache sich das erweiterte Sortiment bezahlt: "Neben Büchern bieten wir zunehmend auch E-Books, Hörbücher, Schreibwaren, Geschenk- und Bastelartikel sowie Spiele und Spielekonsolen an. Das nehmen die Kunden gut an". Mit dem Online-Shop buch.de ist Douglas aber auch im Internet unterwegs.
Sorge bereitet der Douglas-Holding aber noch die Modetochter Appelrath-Clüver. Das Unternehmen schreibt laut Kreke zwar wieder schwarze Zahlen, erreicht aber die geforderte Mindestrendite von 6,5 Prozent nicht. Am Standort Berlin hatte Appelrath-Clüver durch einen überdimensionierten Mode-Shop acht Millionen Euro versenkt. Kreke nimmt das auf seine Kappe: "Das war ein Riesenreinfall, den ich mir persönlich ankreiden muss".