Durch die Auslagerung sind im Wirtschaftsressort der "Berliner Zeitung" fünf produzierende Redakteure für zwei bis drei Seiten täglich und Spätschichten übriggeblieben, die Rumpfredaktion Politik inklusive Horizonte und Tagesthemen umfasst noch etwa zwölf Leute. Es gibt zudem Überlegungen, beide Ressorts zusammenzulegen.

Die Gewerkschaften ver.di und Deutscher Journalistenverband bemängeln, dass die DuMont-Geschäftsführung keine Beschäftigungsgarantie für die verbliebenen Redakteure in den Rumpfredaktionen geben will und die Forderung nach einer Tarifbindung der Redaktionsgemeinschaft abgewiesen hat. Der Verlag weigert sich auch, den Kölner Sozialtarifvertrag auf die Berliner Redakteure zu übertragen. Die "FR"-Redakteure verzichten bis 2012 ohnehin bereits auf Urlaubs-und Weihnachtsgeld. Die Gewerkschaften wollen auch weitere Auslagerungen verhindern. Gestern war bekannt geworden, dass der Zeitungskonzern die IT-Abteilungen aller Titel in einer eigenen Firma zusammenführen will.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.