
Einstieg geplant :
DuMont will Joiz retten
Was vom schwer angeschlagenen Social-TV-Kanal Joiz blieb, will die Mediengruppe M. DuMont Schauberg per Beteiligung wieder auf die Beine bringen.

Foto: Joiz
Der vom TV-Netz abgekoppelte Social-TV-Kanal Joiz kann möglicherweise doch gerettet werden: "Die Mediengruppe M. DuMont Schauberg beabsichtigt, sich an der Joiz Deutschland GmbH in Berlin zu beteiligen", teilen die Kölner am Freitagvormittag mit. DuMont reizt offenbar die aktive "Community in der jungen Zielgruppe der 14-29-Jährigen", wie das Haus die Zielgruppe von Joiz umreißt. Zumal der Verlag eigene Anstrengungen für ein junges Publikum in Form der speziellen Tageszeitung "Xtra" gerade scheitern sah - aber die Marke immerhin im Netz aufrecht hält. Doch Joiz hat viele Probleme – und das Kartellamt muss einem Einstieg DuMonts erst einmal zustimmen.
Zur Erinnerung: Die Marke Joiz wurde zum Jahresende im deutschen TV ausgeknipst, sollte aber im Internet weiter existieren. Ein Web- und IPTV-Senderangebot war das neue Ziel, nachdem die Schweizer Mutter Ende 2014 kapituliert hatte. Die hohen Distributions- und Personalkosten einerseits und die zu geringen TV-Werbeumsätze anderseits seien die Gründe dafür, dass die Joiz GmbH "Antrag auf Sanierung zur Weiterführung des Unternehmens in Eigenverwaltung" gestellt habe, hieß es Mitte Dezember aus Berlin.
Derzeit wird Joiz Deutschland immer noch im Eigenverwaltungsverfahren restrukturiert. Das Management sollte sich "intensiv um die Restrukturierung von Joiz Germany kümmern", hieß es zum Jahresende. Ziel war eigentlich, möglichst viele der zuletzt 65 Arbeitsplätze zu erhalten. Doch Senderchef Carsten Kollmus ist längst von Bord gegangen. Der 43-Jährige wirkt seit Mitte März im Führungsteam der Mediaagentur Vizeum.
Nach eigenen Angaben verzeichnete Joiz Germany seit Sendestart im August 2013 immerhin ein kontinuierliches Wachstum im Social Web. Allein auf Facebook hatte Joiz über 200.000 Fans.