
Betriebsrat protestiert:
DuMonts "Perspektive Wachstum" kostet 40 Stellen in Köln
Der MDS-Betriebsrat beklagt in einer online verbreiteten Stellungnahme den "Abbau von weiteren rund 40 Arbeitsplätzen allein in Köln". Es könnten konzernweit noch mehr werden.
Im Reich von M. DuMont Schauberg (MDS) geht es mit dem Stellenabbau offensichtlich weiter: Der Betriebsrat des Verlags beklagt am Dienstag in einer online verbreiteten Stellungnahme den "Abbau von weiteren rund 40 Arbeitsplätzen allein in Köln". Beratungen darüber sollen demnach in Kürze mit dem Betriebsrat aufgenommen werden, hab das Unternehmen am Dienstag gegenüber der Mitarbeitervertretung angekündigt, heißt es.
Der Betriebsrat erwartet, dass das Unternehmen den Stellenabbau erneut sozialverträglich gestaltet. "Schon 2013 war der Abbau von mindestens 84 Stellen angekündigt worden – notfalls auch durch Kündigungen. Es ist aber in langwierigen Verhandlungen gelungen, mit dem Unternehmen Abfindungen und Altersteilzeitverträge auszuhandeln. Dadurch konnten Kündigungen bis heute vermieden werden", so der Betriebsratsvorsitzende Heinrich Plaßmann in der Stellungnahme. Das Unternehmen habe die jetzt vorgelegten Maßnahmen nach eigenen Angaben seit einem Dreivierteljahr erarbeitet. MDS hat geplante Stellenstreichungen bisher nicht kommuniziert. Gegenüber kress.de lässt der Verlag lediglich durchblicken, dass bis Jahresende "tragfähige Lösungen" gefunden werden sollen.
DuMont hat im September das neue Zukunftsprogramm "Perspektive Wachstum" vorgestellt, bei dem die Mediengruppe sich ganz auf die drei Geschäftsfelder Regionalmedien, Fachmedien und Digitales gebündelt an den Standorten Köln (Medienhaus DuMont Rheinland), Berlin und Hamburg (Mediengruppe Berliner Verlag) sowie Halle (Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung) konzentrieren wird. An jeder dieser Standortleitungen werden Zeitungsmarken, Anzeigenblätter, Ticketverkauf sowie Radio- und Fernsehsender von MDS gebündelt. "Unternehmensinterne Managementservices" wie Controlling und Recht, "marktnahe Medienservices" sowie die Druckereien in Berlin, Halle und Köln werden in eigenen Unternehmensbereichen zusammenfassen. DuMont bündelt etwa die Management- und Medienservices in einer Gesellschaft, die dann DuMont Management- und Medienservices heißt.
Wie viele Stellen das Unternehmen zusätzlich an den Standorten in Berlin, Halle und Hamburg im Zuge von "Perspektive Wachstum" abbauen möchte – das ist dem Betriebsrat in Köln bisher nach eigenen Angaben unbekannt. Vom Mitarbeiter-Gremium heißt es: "Die Mediengruppe plant aber offenbar die Gründung einer Vielzahl von kleinen GmbHs, was Auswirkungen auf die Größe und die Zusammensetzung der bisherigen Betriebsräte der Gruppe haben wird." Nach den massiven Einbrüchen im Vorjahr hatte MDS bereits ein massives Sparprogramm aufgelegt und sich wirtschaftlich wieder etwas erholt.