
Werbeverbote:
E-Zigaretten-Werbung: Krebsforscher attackieren Hersteller
Die E-Zigaretten-Hersteller geraten unter Druck. Eine Werbeanalyse des Deutschen Krebsforschungszentrums wirft den Unternehmen vor, sich gezielt an Jugendliche zu wenden. Die Forscher fordern ein Werbeverbot.
E-Zigaretten-Hersteller geraten unter Druck. Die Werbung der Anbieter spricht aus Sicht des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) auch gezielt Minderjährige an. Dies sei gefährlich, kritisiert die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention, Martina Pötschke-Langer: "Knallbunte und strassbesetzte Geräte und Sorten wie 'Tutti Frutti' oder 'Schokolade' verführen Kinder und Jugendliche zum Ausprobieren von E-Zigaretten." Das DKFZ hat die Werbemaßnahmen der Branche analysiert. In dem Heidelberger Institut treffen noch bis Donnerstag rund 250 Experten und Politiker aus zehn Ländern zur zwölften Konferenz für Tabakkontrolle zusammen.
Eine Forderung der Forscher: "Die Verpackungen und Geräteformen aller E-Inhalationsprodukte sollten umgehend standardisiert werden, um kinder- und jugendgerechtem Design vorzubeugen." Das DKFZ fordert zudem ein Verkaufsverbot an Jugendliche sowie ein Werbeverbot für die elektronischen Zigaretten und Tabakprodukte. Dem DKFZ zufolge werden E-Zigaretten wie Tabakzigaretten im Internet, an Tankstellen, Supermärkten und Kiosken verkauft und beworben.
Der Verband des E-Zigarettenhandels wendet ein, elektrische Zigaretten würden an Stellen verkauft, an denen Kinder nichts zu suchen hätten, wie etwa in Tabakgeschäften. "Süßigkeiten für Kinder und Jugendliche werden an ganz anderen Orten präsentiert als E-Zigaretten", sagte Verbandschef Dac Sprengel. "Wir haben uns selbst verpflichtet, nicht an Jugendliche zu verkaufen." Der Verband vertritt nach eigenen Angaben 70 Prozent der Händler, die E-Zigaretten verkaufen.
Dem Krebsforschungszentrum zufolge werden E-Zigaretten wie Tabakzigaretten im Internet, an Tankstellen, Supermärkten und Kiosken verkauft und beworben. Zu den Herstellern gehören beispielsweise das chinesische Unternehmen Joyetech oder die deutsche Marke Red Kiwi. Auch die großen Tabakkonzerne haben mittlerweile das Geschäft für sich entdeckt. Red Kiwi wirbt unter anderem auch mit einem TV-Spot (siehe unten). Laut der "Wirtschaftswoche" greifen die Autorinnen der DKFZ-Werbeanalyse unter anderem diesen Clip an. Das Filmchen erinnere an einen Trend bei Jugendlichen, das "Penspinning".
Die elektronische Zigarette verbrennt keinen Tabak, sondern erhitzt ein Chemikaliengemisch mit Aromastoffen samt Nikotin. E-Zigaretten und E-Shishas bestehen aus einem Mundstück, einer Kartusche mit Flüssigkeit, einem Verdampfer sowie einer Batterie. Sie sind entweder als Einwegprodukte oder zum mehrmaligen Gebrauch mit austauschbaren Kartuschen erhältlich.