
Lebensmitteleinzelhandel:
Edeka will Standorte von Real übernehmen
Der Handelsriese Edeka hat beim Kartellamt seine Pläne für die Übernahme von einigen Real-Märkten angemeldet. Konkret geht es um 87 Standorte.

Foto: Real
Die Aufteilung der Supermarktkette Real hat begonnen: Laut dem Bundeskartellamt hat Edeka seine Pläne zum Erwerb von 87 Standorten von dem Immobilieninvestor Redos Real Estate angekündigt. Im nächsten Schritt würden die Wettbewerbshüter "jetzt umfassende Ermittlungen für die betroffenen Absatz- und Beschaffungsmärkte einleiten", wie Kartellamtschef Andreas Mundt im Manager Magazin ankündigte.
Metro hatte im September 2018 den Verkauf von Real angekündigt, weil sich der Handelskonzern vollständig auf das Geschäft mit Großhandelskunden konzentrieren möchte. Real ist das letzte verbliebene Einzelhandelsgeschäft im Portfolio. Die exklusiven Verhandlungen mit Redos sind im Mai 2019 aufgenommen worden. Im Herbst hatten sich beide Verhandlungspartner schließlich über die Zukunft der beliebten Supermarktkette und der 34.000 Beschäftigten geeinigt, der Verkauf ist aber noch nicht vollzogen worden .
Demnach wird Metro mit 24,9 Prozent an Real beteiligt bleiben. Das Konzept von Redos sieht vor, dass Real mit einem laut Metro "starken Kern von Märkten" und der Online-Plattform erhalten bleib. Ein größerer Teil - in der Presse kursiert die Zahl 180 - der rund 280 Filialen soll an Einzelhandelsunternehmen wie Edeka, Rewe, Kaufland und Globus abgegeben werden. Ziel ist, wie Metro betont, dass die Mitarbeiter von Real unter gleichbleibenden Bedingungen weiterbeschäftigt werden sollen. Ein kleinerer Teil von Filialen muss aber aus wirtschaftlichen Gründen perspektivisch wohl geschlossen werden.
Am 10. Oktober hat das Bundeskartellamt dem Verkauf von Real an Redos schließlich zugestimmt. Der Verkauf wird aber erst dann vollzogen, wenn auch der Weiterverkauf von Märkten an andere Einzelhändler geklärt ist. Der erste Händler, für den eine Anmeldung beim Bundeskartellamt am 29. Oktober erfolgt ist, ist nun Edeka, weitere Anmeldungen können folgen. Erst im Anschluss an den Gesamtprozess könne laut Metro seriös entschieden und auch mitgeteilt werden, welche Märkte bei Real verbleiben und welche unter der Flagge anderer Einzelhändler weiterbetrieben werden.
Über diesen Prozessstand hat Metro-Vorstandsvorsitzender Olaf Koch die Real-Mitarbeiter am Dienstag per Brief informiert.