
Edel-Töpfe von AMC: Tausende neue Berater statt Massenwerbung
Martin Eckert sieht noch enormes Potenzial für die Edel-Kochgeräte von AMC. Dafür sucht der neue CEO der Gruppe tausende neue Berater. Im Interview mit W&V Online erklärt er, warum die Marke konsequent auf den Direktvertrieb setzt und wie sie mit Social Media experimentiert.
Wer Töpfe und Kochgeräte von AMC kaufen will, benötigt eine Einladung. Denn das weltweit tätige Unternehmen vertreibt seine Produkte nur im Direktvertrieb, ähnlich der Marke Tupperware. Bei Kochtreffs werden die Edelstahl-Kochsysteme vorgeführt und erklärt. Martin Eckert kennt sich aus mit erfolgreichem Direktvertrieb. Denn der neue CEO und Sprecher der Geschäftsleitung der AMC International war vor seinem Wechsel in verschiedenen Führungspositionen für die Firma Tupperware tätig. Zuletzt leitete er die Region Westeuropa. Bei der AMC International bildet er zusammen mit Rolf Drummer und Werner Häfliger die neue Geschäftsleitung.
Für die hochpreisigen Produkte der Gruppe sieht der 49-jährige Österreicher noch enormes Potenzial. Alleine für Europa sucht das Unternehmen tausende neue Berater, zusätzlich zu den bereits rund 18.000 Mitarbeitern. „Die gesunde und genussvolle Zubereitung von Essen war noch nie aktueller. Dank unserer Innovationen sind wir für unsere Stammkunden, die seit Jahrzehnten AMC-Kochgeschirr verwenden, genauso aktuell wie für Neukunden. Daher benötigen wir jetzt mehr AMC-Beraterinnen und Berater, um diese optimal zu betreuen", sagt Eckert.
Im Interview mit W&V Online erklärt der AMC-Chef, warum die Gruppe konsequent auf den Direktvertrieb setzt, wie sie mit Social Media experimentiert und welche Anforderungen Kooperationspartner erfüllen müssen.
Die AMC-Produkte gibt es ausschließlich im Direktvertrieb. Warum ist das für Ihre Produkte die beste Methode?
Martin Eckert Wir wollen nicht einfach Produkte verkaufen. Wir wollen, dass unsere Kunden gesünder und genussvoller essen, mehr Freude am Kochen und mehr Lebensqualität haben. Deshalb geben wir ihnen die Möglichkeit, die AMC-Methode und das AMC-Kochsystem live zu erleben und den Geschmack der schonend zubereiteten Speisen mit dem eigenen Gaumen zu erleben. Diese intensive Beratung mit Live-Kochen ist nur im direkten Kontakt mit dem Kunden möglich. Nicht im Fachhandel und schon gar nicht beim Discounter.
Wie und wo bewerben Sie Ihre Produkte? Wer ist die Zielgruppe?
Wir haben jedes Jahr Zehntausende von AMC-Kochtreffs, an denen neue Kunden die Vorteile des AMC-Kochsystems kennenlernen. Und aus jedem Kochtreff entstehen wieder neue. Das ist unsere Erfolgskette. Die erfolgreichsten Beraterinnen und Berater sind oft ausgebucht und haben teilweise sogar Wartelisten. Großes Interesse wecken auch unsere Auftritte an Messen. Zielgruppe ist jedermann, ob jung oder alt, ob Single oder Großfamilie, ob Frau oder Mann, Gelegenheitskoch oder Hobbyköchin.
Im Segment Kochgeräte gibt es starke Konkurrenz (Fissler, WMF, etc.). Wie hoch ist Ihre Markenbekanntheit?
Da wir keine Massenwerbung in den Printmedien und im Fernsehen machen, sind wir vielleicht nicht so bekannt wie die großen Firmen, die dafür jährlich Millionen ausgeben. Wir investieren unser Geld in die eigene Forschung, Entwicklung und Produktion und in die Unterstützung unserer Beraterinnen und Berater. In Deutschland, wo die AMC 1963 gegründet wurde, ist die Marke AMC dennoch bei 50 Prozent aller Haushalte bekannt.
Das Thema gesunde Ernährung war in den letzten Wochen sehr präsent, Stichwort Dioxin-Skandal. Profitieren Sie davon? Steigt auch das Bewusstsein der Verbraucher für eine gesunde Zubereitung?
Das Bewusstsein für gesunde Ernährung ist seit über 10 Jahren ein immer wichtigeres Thema. Die Sensibilität ist dann besonders hoch, wenn in der Familie der erste Nachwuchs erwartet wird oder ernährungsbedingte gesundheitliche Probleme wie das weit verbreitete Übergewicht auftreten. Auch die aktuellen Trends wie Fitness, Schlankheit, Wellness und Antiaging bringen immer mehr Kunden zur AMC, da wir nicht nur gesund und genussvoll, sondern auch kaloriensparend kochen. Starke Argumente haben wir auch im wichtigen Umweltbereich. Kochen mit AMC heißt auch Energiesparen und schonender Umgang mit Ressourcen und Lebensmitteln.
Direktvertrieb bedeutet ein enger Kontakt zum Kunden. Gibt es Überlegungen, auch Social Media einzusetzen, um den Dialog zu intensivieren?
Natürlich sind die sozialen Netzwerke auch bei AMC ein Thema und wir sind daran, sie stärker zu nutzen. Die AMC Deutschland hat bereits eine eigene Facebook-Seite. Das Wissen der weltweiten AMC Community mit ihren 12 Millionen Kunden und 18.000 Beratern ist ein riesiger Erfahrungsschatz, von dem wir laufend profitieren können.
Das Thema Kochen ist vor allem im TV sehr präsent. Zahlreiche Shows und Fernsehköche wetteifern um Zuschauer. Sind Kooperationen oder Product Placement ein Thema für AMC?
Wir arbeiten in ständiger Partnerschaft mit Ernährungswissenschaftlern und Spitzenköchen und waren auch schon in mehreren Kochsendungen präsent. Das Thema ist immer aktuell für uns. Gerade vor ein paar Tagen hat an der Ambiente in Frankfurt Spitzenkoch Markus Buchholz mit unseren Produkten gekocht.
Kooperationen bieten sich im Themenfeld Kochen auch in anderen Bereichen an. Arbeiten Sie mit Lebensmittelproduzenten oder Küchenherstellern zusammen?
Im Moment gerade nicht, aber wir sind offen für Kooperationen, wenn sie zu unseren Produkten und zu unserer Philosophie passen. Wir legen großen Wert auf eine fachlich kompetente Beratung ohne jegliche Verwässerung. Deswegen sind wir sehr sorgsam in der Wahl von Kooperationspartnern. Das muss dann schon genau passen!