Als Gründe für ein Scheitern des Sanierungskonzeptes nennt Geiwitz unter anderem schlechtere Lieferantenkonditionen und zu hohe Personalkosten. Zudem habe die mit über 4.400 "unerwartet hohe Zahl an Kündigungsschutzklagen den Investorenprozess enorm erschwert" und den Verkauf des Unternehmens als Ganzes unmöglich gemacht. 

Die Kündigungen werden voraussichtlich Ende Juni verschickt. Demnächst startet der Ausverkauf in den rund 2.800 deutschen Schlecker-Märkten. Der Insolvenzverwalter führt gleichzeitig Gespräche zu einem Verkauf der Auslandstöchter und der Vermögenswerte, wie Logistikstandorte und Unternehmensimmobilien.

Übrig vom einstigen Schlecker-Imperium sind dann nur noch die Tochtergesellschaft Ihr Platz mit 409 Filialen und rund 3.990 Mitarbeitern, die wohl von der Münchner Beteiligungsgesellschaft Dubag übernommen wird. Die großflächigeren Schlecker-XL-Märkte mit 342 Filialen und rund 1.100 Mitarbeitern, so ein Szenario, könnten in diesem Fall Teil der Ihr-Platz-Filialen werden mit neuer Firmierung und entsprechendem Konzept. Fest stehe das laut einem Sprecher aber noch nicht. Im Januar hatte die angeschlagene Drogeriekette Planinsolvenz angemeldet, in der Hoffnung so die Restrukturierungsmaßnahmen besser umsetzen zu können. Mitte März gab Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz die Schließung von vorerst 2400 Filialen bekannt. Jetzt folgt jedoch das endgültige Aus einer einst großen Marke.

Die Agentur Grey Worldwide in Düsseldorf, zuletzt Schleckers Etathalter, hat schon vor Monaten Konsequenzen gezogen und Mitarbeiter entlassen. Ob die Kreativen mit Ihr Platz ins Geschäft kommen, ist zum aktuellen Zeitpunkt völlig offen. (cob/fs)


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.