
Indien:
Emanzipation? - Indisches Viral wirbt mit arrangierter Ehe
Emanzipation auf Indisch? Dank eines Werbespot über eine arrangierte Hochzeit ist die Diskussion über Frauenrechte in Indien wieder neu entbrannt. Was es mit dem Mode-Viral auf sich hat.
Fehlende Gleichberechtigung und sexuelle Übergriffe sind beileibe kein rein "indisches Problem". Die Situation der Frauen auf dem Subkontinent und ihre Stellung in der Gesellschaft stehen gleichwohl immer wieder im Fokus der Berichterstattung: 2012 vergewaltigen etwa sechs Männer eine junge Frau, das Opfer starb an den Verletzungen - einer der Täter ist nun wieder auf freiem Fuß. Währenddessen sperrt sich die indische Regierung seit Monaten dagegen, ein Gesetz zu verabschieden, das Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe stellt. Der Weg zur Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gestaltet sich allerorts schwierig - in Indien ist er anscheinend besonders steinig.
Es ist ausgerechnet ein Spot der Modemarke Biba, der jetzt die indische Diskussion um Frauenrechte neu entfacht. Der Inhalt: Ein Vater arrangiert die Ehe seiner Tochter. Für westliche Zuschauer mag das alles zwar ein wenig befremdlich wirken, viele indische Kommentatoren finden den Spot indes ziemlich progressiv. Das Viral hat nämlich einen überraschende Pointe.
Ob ein kochender Mann ein besserer Partner ist, sei mal dahin gestellt. Auf Facebook kommt der Spot indes bereits über acht Millionen Views, und unter dem Post debattieren die Nutzer lebhaft: "Gott gebe Eltern den Mut, sich so für ihre Eltern einzusetzen", lautet etwa ein Kommentar. "In der Realität gibt es so etwa nicht", schreibt ein anderer Nutzer.