
Corona-Nachwirkung:
Ende einer Ära: Modelabel Strenesse gibt auf
Der Modehersteller Strenesse hatte bereits vor der Corona-Krise massive Probleme. Jetzt zieht das Unternehmen den Schlussstrich. Die Marke hatte in der Vergangenheit die Nationalelf eingekleidet.
Der angeschlagene schwäbische Modehersteller Strenesse stellt zum Jahresende seinen Betrieb ein. Das Traditionsunternehmen begründete den Schritt am Mittwoch mit den Auswirkungen der Corona-Krise. Von der Betriebsschließung seien 56 Mitarbeiter betroffen, ergänzte Unternehmenssprecherin Carolin Obermaier.
Der Modeanbieter aus Nördlingen (Landkreis Donau-Ries) ist seit Jahren in der Krise. Vor einem Jahr hatte Strenesse bereits zum zweiten Mal ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Zu der gewünschten Rückkehr in die Erfolgsspur kam es allerdings nicht mehr. Im ersten Quartal 2020, als die Restrukturierung fast abgeschlossen war, habe es zwar noch eine positive Umsatzentwicklung gegeben, die Auswirkungen der Pandemie könnten aber nicht mehr kompensiert werden, erklärte Strenesse.
Der Modehersteller aus Nördlingen war 65 Jahre lang von der Gründerfamilie Strehle geführt worden, ehe die Familie vor wenigen Jahren wegen der Krise die Kontrolle über das verschuldete Unternehmen abgeben musste. Lange galt Strenesse als ein Aushängeschild deutscher Designermode. Zeitweise war das Unternehmen auch Ausstatter der Fußball-Nationalmannschaft. So sorgte der Kaschmir-Pullover von Trainer Jogi Löw damals für eine große Nachfrage. (mit dpa)
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