
Shitstorm:
Englisch-Boykott: Wie sich die Postbank auf Twitter blamiert
Kein Englisch bei der Postbank, dafür ein ordentlicher Shitstorm auf Twitter: Das Institut beantwortet Kundenbeschwerden anscheinend ausschließlich auf Deutsch. Im Netz bekommt die Postbank die Häme zu spüren. Und auch die Konkurrenz mischt fleißig mit.

Foto: Postbank
Kein Englisch, dafür ein ordentlicher Shitstorm auf Twitter: Ein englischsprachiger Kunde beschwert sich bei der Postbank über den schlechten Service. Das Institut reagiert auf Englisch - allerdings mit der Bitte, der Kunde möge seine Frage bitte auf Deutsch stellen, damit man antworten könne. Es ist der Anfang eines Gesprächs, das in seinem Verlauf immer peinlicher für die Postbank wird.
@Joe_Miller , thanks for getting in touch with us. Please ask your question in German, so we can answer it. [br]
— Postbank (@postbank) 23. Mai 2016
In die Diskussion der beiden Parteien mischt sich eine Userin ein, die den Englisch-Boykott beim Kundenservice nicht verstehen will. Die Erklärung der Bank: Man sei nur in Deutschland tätig und spreche deshalb innerhalb des Unternehmens nur auf Deutsch. Die Antwort straft die Bank jedoch Lügen, ist sie doch wie schon der erste Tweet in Englisch abgefasst.
@_MissLux as we are not doing business outside of Germany, our corporate language is German. Thanks for your comprehension. [to]
— Postbank (@postbank) 23. Mai 2016
Und auch die Konkurrenz meldet sich, in diesem Fall sind es die Sparkasse und die ökologisch orientierte GLS-Bank.
@Joe_Miller If you ever feel like switching your bank account.. We do speak English
— Sparkasse (@sparkasse) 23. Mai 2016
Wir antworten hier übrigens selbst und auf Wunsch in Ruhrpott-Platt. ;-) (rk) #postbank #twitter #bot
— GLS Bank (@glsbank) 25. Mai 2016
Die FDP Berlin hat ebenfalls ein Wörtchen mitzureden.
@Joe_Miller and if you ever feel like you'll need good administrative service in English, we are your friends ;) @fdp
— FDP Berlin (@fdp_berlin) 24. Mai 2016
Die Weigerung der Postbank, auf Englisch zu antworten, dürfte den ein oder anderen an den "Kundenservice" erinnern: Der Fake-Account präsentierte sich auf den Facebook-Profilen einiger Unternehmen als vermeintlich echte Community-Manager. Die eigenwilligen Antworten des Kundendienstes trieben dabei so manchen Kunden zur Weißglut.