
Entlassungen: Gruner + Jahr kürzt radikal in der Bilddokumentation
Gruner + Jahr setzt den Rotstift an. Fünf der sechs Mitarbeiterin der Bilddokumentation sollen betriebsbedingt gekündigt werden.
Die Digitalisierung zwingt den Hamburger Zeitschriftenkonzern Gruner + Jahr zu einem herben Einschnitt. Die Bertelsmann-Tochter will ihre Bilddokumentation dramatisch verkleinern und hier fast alle Stellen streichen. Dies hat W&V Online aus Unternehmenskreisen erfahren. Betroffen hiervon sind fünf der insgesamt sechs Beschäftigten. Ihnen soll betriebsbedingt gekündigt werden. Ein G+J-Sprecher bestätigt den Stellenabbau. Er betont, dass man für die betroffenen Mitarbeiter nach alternativen Arbeitsmöglichkeiten suche. Künftig werde für die Bilddokumentation nur noch ein Mitarbeiter arbeiten.
Hintergrund der Maßnahme ist, dass Recherchen durch die Bilddokumentation inzwischen oft nicht mehr notwendig sind, weil fast immer geeignete Bilder im Internet gefunden werden. Zudem verfügt das Verlagshaus am Baumwall nahezu zu allen relevanten Themen über eine wachsende Zahl von Bildern, die in hoher Qualität digital verfügbar seien. Damit passt Gruner + Jahr die Bilddokumentation den veränderten Marktbedingungen an.
Von dem Umbau ist das Flaggschiff "Stern", das vor allem von Bilderstrecken lebt, nicht betroffen. Denn die Bereitstellung der Bilder werde künftig automatisiert, heißt es bei Gruner + Jahr. Zudem vereinfache der Verlag die Bearbeitung der verbleibenden Bilder. Es werde ferner sichergestellt, dass der Stern auch weiterhin gezielt Zugriff auf alle veröffentlichten Bilder bekommt. Damit versichert der Hamburger Konzern, dass dem Magazin keine Qualitätseinbußen drohen. Sichergestellt sei ferner, dass der "Stern" nach der Schlankheitskur in der Bilddokumentation auf die alten analogen Bildschätze des Magazins zugreifen kann.