
Entschuldigungs-Kampagne: Ergo tut Buße
Ergo in Sack und Asche: Mit ganzseitigen Anzeigen in verschiedenen Tageszeitungen entschuldigt sich der Versicherungskonzern bei seinen Kunden für die Skandale der Vergangenheit.
"Wenn Menschen Fehler machen, entschuldigen sie sich. Wenn Unternehmen Fehler machen, unternehmen sie etwas dagegen. Darum tun wir beides", heißt es heute in der ganzseitigen Ergo-Anzeige, die in verschiedenen Tageszeitungen wie "Süddeutsche Zeitung" oder "Frankfurter Allgemeine Zeitung" erschienen ist.
Der Versicherungskonzern nimmt dabei Bezug auf die jüngste Skandalserie - angefangen von der erst vor Wochen bekannt gewordenen Sex-Orgie von Versicherungsvertretern in Budapest im Jahr 2007 bis hin zu angeblicher Kundenabzocke bei Riester-Verträgen und falscher Beratung bei Unfallversicherungs-Policen.
"Wir ergreifen weit reichende Maßnahmen, um solche Fehler in der Zukunft auszuschließen", heißt es in der Anzeige weiter. Und: "Wir werden Nachteile ausgleichen, die unseren Kunden möglicherweise entstanden sind."
Unterdessen werden jedoch immer weitere fragwürdige Vertriebsmethoden der Ergo-Gruppe bekannt. Laut Süddeutscher Zeitung sollen sich Vertreter von Hamburg-Mannheimer (heute: Ergo) an Haustüren schon seit Jahrzehnten immer wieder als Mitglieder eines Sozialvereins ausgegeben haben, um so an Termine mit potenziellen Kunden zu gelangen.
Dem Konzern bleibt angesichts solcher Enthüllungen mit Sicherheit nur eines: Er muss getreu seinem Werbeslogan "Versichern heißt verstehen" radikal mit seiner Vergangenheit brechen.