Escada war durch hohe Verluste, Umsatzrückgänge und eine drückende Schuldenlast in die Existenzkrise geraten. Mitte August musste das Unternehmen Insolvenzantrag stellen, nachdem zuvor ein finanzieller Notplan für den Konzern gescheitert war.

Dabei hatten die Gläubiger einer Anleihe mit einem Volumen von 200 Millionen Euro auf einen Großteil ihres Geldes verzichten sollen. Von dem jetzt vereinbarten Deal sind diejenigen Escada-Tochtergesellschaften ausgenommen, die Garantiegeber für die Escada-Anleihe sind.

Der Vereinbarung ging eine heftige Bieter-Schlacht voraus, anfangs hatte gut ein Dutzend potenzieller Investoren ihr Interesse angemeldet. Zuletzt waren neben der Mittal-Familie Medienberichten zufolge noch Sven Ley, der Sohn des Escada-Firmengründers, sowie die libanesische Finanzholding M1 im Rennen. Dem Vernehmen nach hätte Ley Escada-Chef Sälzer durch den Mode-Manager Giacomo Santucci ersetzen wollen, der das Unternehmen wieder stärker auf das oberste Luxus-Segment konzentrieren sollte. Zu den Hintergründen für die jetzt getroffene Vereinbarung wurde am Donnerstagabend nichts bekannt. Für die Mittal-Familie dürfte aber auch ihre Finanzkraft gesprochen haben.