
Qualitätsoffensive:
Esprit kürzt Werbe-Etat
Weniger teure Werbung mit teuren Top-Models: Esprit kürzt seine Ausgaben für Werbung und die Shop-Renovierung. Esprit-Chef Martinez setzt andere Schwerpunkte.
Der Chef des chinesisch-deutschen Modekonzerns Esprit drosselt das Tempo bei der Sanierung des Unternehmens. "Die wesentlichen Ziele des Transformations-Plans bleiben. Aber ich passe die Umsetzung kontinuierlich an", sagte Esprit-Chef José Manuel Martínez dem "Handelsblatt". Im Mittelpunkt solle die Produktqualität stehen. Die Investitionen in die Renovierung von Läden und die Werbung werde er hingegen verlangsamen.
"Wie schnell wir die Läden erneuern, hängt auch von unseren Finanzen ab", zitiert das "Handelsblatt" Martinez weiter. Erst wenn die Qualität stimme, sollen Ladenbau und Werbung in den Mittelpunkt rücken. Kennzahl sei dabei der Umsatz auf gleicher Fläche. Erst wenn dieser wieder steige, sei Zeit für eine Modernisierungswelle. Sonst würden die Kunden nur von renovierten Läden angelockt, dann aber vom Produkt enttäuscht. Esprit schreibt derzeit rot: Im Zeitraum Juli bis Dezember 2012 hat Esprit einen Halbjahresverlust von umgerechnet knapp 46 Millionen Euro eingefahren. Im Vorjahr war es es noch ein Gewinn von 55 Millionen Euro gewesen. In verschiedenen Regionen hätte man Umsatzrückgänge verkraften müssen, sagte der Konzern in Hongkong. Der Umsatz war um 1,34 Milliarden Euro (13,4 Prozent) geringer als im Vergleichszeitraum 2011.
In der Vergangenheit hat Esprit vielfach mit Top-Models wie Gisele Bündchen oder Christy Turlington geworben. In Düsseldorf ist der Modekonzern Namens-Sponsor für die Esprit Arena.