Beim Mitfiebern, Hoffen und Erschrecken, hält man sich am liebsten an einem Stück Pizza fest: Das Publikum von spannenden Serien wie den Erfolgsproduktionen "Game of Thrones" (RTL II, Sky)  oder "The Walking Dead" (RTL II, Fox) bestellt fast zur Hälfte nichts anderes als Pizza. Weit abgeschlagen folgen auf Platz zwei Burger, Pommes und anderes Fast Food mit 9,75 Prozent - und auch Chinesisch mit 9,16 Prozent.

Schwere Kost zu leichter Unterhaltung: Das Publikum deutscher Vorabendserien wie "GZSZ" (RTL) oder "Berlin - Tag und Nacht" (RTL II) zieht chinesisches Essen mit 18,45 Prozent den Klassikern Burger und Sushi vor.

Die Fans des amerikanischen Spin-Offs "The Flash" (ProSieben) lieben es klassisch amerikanisch: Kein Serienpublikum bestellt mit 14,55 Prozent so viel Burger oder Pommes wie die Anhänger der Superhelden-Produktion.

Multikulti statt Fast Food - überdurchschnittlich viel bestellt die "Tatort"-Gemeinde (ARD-Sender) Indisch (3,54), Griechisch (8,85) oder Chinesisch (10,62).

Der Kölner Medienpsychologe Ulrich Schmitz beurteilt die Ergebnisse. "Während Comedy die Gier entfacht, sprechen die Dramaserien die feineren Gefühlsseiten an, vor allem die von Beziehung und Liebe und deren unendlichen Mischformen. Hierzu passt einfach keine hochkalorische Mahlzeit, sondern das feinere Sushi und das Gefühl von Kultur und Geschmack. " Und: Comedyfiguren stellten Charaktere jenseits von Konventionen dar, "die es selbst mit der Gesundheitsapostelei nicht so genau nehmen. Da rückt auch beim Zuschauer das schlechte Gewissen ein Stückchen weiter weg auf der Couch", so Schmitz.

Übrigens: Als Serienfan gilt, wer mindestens ein Mal wöchentlich Serien schaut.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.