
Lieferheld-Studie:
Essen vor dem Fernseher: Es hängt von der Serie ab
Bestellen "Grey's Anatomy"-Fans anders Essen als der typische "Tatort"“-Zuschauer? Ja, zeigt eine repräsentative Lieferheld-Umfrage, die auch Marketingchefs und TV-Vermarktern Appetit machen könnte.
Burger-Brater und Pizzaketten aufgepasst: Mit dem Beginn der neuen Seriensaison schnellen nicht nur TV-Quoten, sondern auch die Bestellungen von Pizza, Pasta, Burger oder Sushi in die Höhe. Schon länger bemerkt hat das Lieferheld.de. Nun hat das Portal für Online-Essensbestellungen das Marktforschungsinstitut Appinio beauftragt, diesen Zusammenhang und Bestellvorlieben unter 2000 Serienfans näher zu durchleuchten. Motto: "Sag mir, was du guckst und ich sag dir, was du isst!" Bestellen "Grey's Anatomy"-Anhänger etwa anders als der typische "Tatort"“-Zuschauer? Ja, zeigt die repräsentative Umfrage.
Hier die wichtigsten Ergebnisse, die zugleich mehr Aussagen darüber liefern, in welchem TV-Umfeld Werbung für die entsprechenden Gerichte besonders gut aufgehoben sind:
Beim Comedy-Publikum findet die reichhaltige amerikanische Pizza mit 43,33 Prozent großen Anklang. Aber auch Burger, Pommes und Co. bestellen Fans von "The Big Bang Theory" (ProSieben) oder "How I Met Your Mother" (ProSieben) häufiger als die restlichen Befragten.
Vielleicht, weil man dem mitgelieferten Ingwer eine schmerzlindernde Wirkung nachsagt: Sushi ist Lieferheld zufolge das Bestellessen schlechthin für Fans von "Grey's Anatomy" (ProSieben) oder "Orange is the New Black" (Netflix). Mehr als zwölf Prozent der Drama-Anhänger bestellen Maki, Nigiri und andere Varianten der japanischen Delikatesse. Zum Vergleich: Bei Comedy-Serien entfallen nur sechs Prozent der Bestellungen auf Sushi.
Beim Mitfiebern, Hoffen und Erschrecken, hält man sich am liebsten an einem Stück Pizza fest: Das Publikum von spannenden Serien wie den Erfolgsproduktionen "Game of Thrones" (RTL II, Sky) oder "The Walking Dead" (RTL II, Fox) bestellt fast zur Hälfte nichts anderes als Pizza. Weit abgeschlagen folgen auf Platz zwei Burger, Pommes und anderes Fast Food mit 9,75 Prozent - und auch Chinesisch mit 9,16 Prozent.
Schwere Kost zu leichter Unterhaltung: Das Publikum deutscher Vorabendserien wie "GZSZ" (RTL) oder "Berlin - Tag und Nacht" (RTL II) zieht chinesisches Essen mit 18,45 Prozent den Klassikern Burger und Sushi vor.
Die Fans des amerikanischen Spin-Offs "The Flash" (ProSieben) lieben es klassisch amerikanisch: Kein Serienpublikum bestellt mit 14,55 Prozent so viel Burger oder Pommes wie die Anhänger der Superhelden-Produktion.
Multikulti statt Fast Food - überdurchschnittlich viel bestellt die "Tatort"-Gemeinde (ARD-Sender) Indisch (3,54), Griechisch (8,85) oder Chinesisch (10,62).
Der Kölner Medienpsychologe Ulrich Schmitz beurteilt die Ergebnisse. "Während Comedy die Gier entfacht, sprechen die Dramaserien die feineren Gefühlsseiten an, vor allem die von Beziehung und Liebe und deren unendlichen Mischformen. Hierzu passt einfach keine hochkalorische Mahlzeit, sondern das feinere Sushi und das Gefühl von Kultur und Geschmack. " Und: Comedyfiguren stellten Charaktere jenseits von Konventionen dar, "die es selbst mit der Gesundheitsapostelei nicht so genau nehmen. Da rückt auch beim Zuschauer das schlechte Gewissen ein Stückchen weiter weg auf der Couch", so Schmitz.
Übrigens: Als Serienfan gilt, wer mindestens ein Mal wöchentlich Serien schaut.