
Einstieg beim Tagesspiegel :
Ex-Werber Sebastian Turner macht Print
Sebastian Turner wird Medienunternehmer: Der Ex-Vorstandschef von Scholz & Friends erwirbt 20 Prozent an der Tagesspiegel-Gruppe (GMZ) von Holtzbrinck.
Verleger Dieter von Holtzbrinck holt den ehemaligen Scholz&Friends-Chef Sebastian Turner ins Boot: Der Ex-Werber mit Politik-Ambitionen wird Mitgesellschafter und Herausgeber beim "Tagesspiegel" in Berlin. Der 72-jährige Verleger habe dem Medienunternehmer Turner eine Partnerschaft beim Verlag eingeräumt, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Turner erwirbt somit zum 1. Januar 20 Prozent der Gesellschaftsanteile an der Tagesspiegel-Gruppe (GMZ) und wird zum gleichen Zeitpunkt - neben "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo - Herausgeber des "Tagesspiegel".
Holtzbrinck stellt den EinstiegTurner als natürlichen Vorgang dar: Der 47-Jährige, der auch im Aufsichtsrat der Holtzbrinck-Holding DvH Medien sitzt, berät seit Längerem den "Tagesspiegel". "Dessen Ausbaumöglichkeiten" würden ihn faszinieren. Gemeinsam mit Geschäftsführer Florian Kranefuß und den Chefredakteuren Stephan-Andreas Casdorff und Lorenz Maroldt will er nach Verlagsangaben den "Tagesspiegel" im Print wie im Digitalen weiterentwickeln und "die Kernmarke durch Innovationen um markenaffine Produkte arrondieren".
Die bisherigen Mitherausgeber des Tagesspiegel, Gerd Appenzeller, 70, Pierre Gerckens, 75, sowie Hermann Rudolph, 74, werden laut Holtzbrinck altershalber Ende 2013 aus dem Gremium ausscheiden. Der frühere "Tagesspiegel"-Chefredakteur Gerd Appenzeller habe sich bereit erklärt, der Chefredaktion weiter als Berater zur Verfügung zu stehen, heißt es. Alt-Chefredakteur Hermann Rudolph werde dem Blatt als Autor erhalten bleiben.
Sebastian Turner hat zuletzt mit seinen Plänen, Oberbürgermeister von Stuttgart zu werden oder auch bei den Piraten mitzumischen, von sich reden gemacht. Nun konzentriert er sich ergo auf den Medienbereich.