Am Standort Itzehoe hatte wegen der bevorstehenden Schließung der Repro-Abteilung der Betriebsrat gestern die gesamte Belegschaft zu einer Infoveranstaltung aufgerufen, währenddessen alle Drucker ihre Arbeit zeitweise niederlegten. Gruner+ Jahr hatte bislang seit Jahren die Repro-Leistungen für seine Flaggschiffe "Stern", Brigitte" sowie "Geo" bei Prinovis eingekauft. Offenbar will aber die Bertelsmann-Tochter nun auf Fremddienstleister umschwenken, die günstiger sind als der Druckkonzern. Pikant: An Prinovis ist Gruner + Jahr mit mehr als 30 Prozent beteiligt, also Mitgesellschafter.

In Belegschaftskreisen ist deshalb die Verärgerung groß, dass Gruner + Jahr den Repro-Auftrag nicht verlängern will. "Gruner + Jahr lässt uns einfach fallen", meint ein Betriebsratsmitglied. Der drohende Verlust des Auftrags über Reproleistungen verschärft die Ertragslage bei dem Unternehmen. Erst jüngst hatte Prinovis einen millionenschweren Auftrag für den Druck des Quelle-Katalogs verloren. Der Druckriese leidet unter erheblichen Überkapazitäten sowie Preisverfall.