
Fußball-Bundesliga:
FC Bayern München: Mit SEM zum Google-Rekord
Kein anderer Bundesligaklub ist im Netz auch nur annähernd so sichtbar wie der FC Bayern. Ein klarere Fall von Markenstärke? Nicht ganz, denn anders als die Konkurrenz betreibt der Rekordmeister professionelles Suchmaschinenmarketing.....
Wirtschaftlich und sportlich ist der FC Bayern München seit Jahrzehnten die unangefochtene Nr. 1 im deutschen Fußball. Und obwohl Präsident Uli Hoeneß bis heute immer wieder gerne gegen die modernen Medien wettert („albernes Handy“, „ich brauche Ebay nicht und Google auch nicht“) – altmodisch ist sein Verein deshalb nicht. Im Gegenteil. Kein anderer Bundesligaklub ist im Internet auch nur annähernd so sichtbar wie der FC Bayern. Suchmaschinenmarketing betreiben nur die Münchner in nennenswertem Umfang. Zu diesem Ergebnis kommt die Berliner Analytics-Softwarefirma Searchmetrics.
Untersucht wurde die Präsenz sämtlicher Internet-Auftritte des FC Bayern in der organischen Suche von Google. Also nicht nur die der offiziellen Website, sondern auch die der Ticket-Seiten, des Fan-Shops und des Web-TV. Dazu die aller Social-Media-Übersichtsseiten. In beiden Kategorien – SEO-Visibility und Social Visibility – ist der Abstand zum jeweils zweitplatzierten Verein riesiger als jemals in sportlicher Hinsicht. 49.162 Index-Punkte erreicht der FC Bayern im SEO-Ranking, 5,64 Mio. Punkte in der Social-Tabelle. Mit 19.450 Punkten liegt der HSV bei SEO ebenso weit abgeschlagen auf Platz 2 wie Schalke 04 in den sozialen Netzwerken mit 795.669 Punkten.
Am stärksten setzt sich Bayern München von seinen Verfolgern aber mit SEM-Kampagnen ab. Während die Hälfte aller Bundesligaklubs es nicht für nötig hält, überhaupt Werbung in Suchmaschinen zu buchen, erzielt der Hoeneß-Klub mit 4995 Index-Punkten einen gut 20 Mal höheren Wert als Werder Bremen, das mit mageren 234 Punkten auf Rang 2 liegt. Zugrundegelegt wurde für die SEM-Untersuchung der durchschnittliche Traffic, die CPC-Rate und die geschätzten Gesamtausgaben für das Suchmaschinen-Marketing.
Die Investitionen scheinen sich auszuzahlen, denn mit 185.000 Mitgliedern steuert der FC Bayern auf den Weltrekord zu. Nur noch Benfica Lissabon liegt mit 224.000 Mitgliedern vor den Münchnern, die großen Vorbilder Real Madrid und FC Barcelona wurden überholt. Bei der Bekanntgabe der Zahlen im August hatte Uli Hoeneß stolz betont, dass der Verein gar keine Mitgliederwerbung betreibe. „Es ist ein Selbstläufer“, meinte er. Die Studie zeigt jetzt, dass dem ganz und gar nicht so ist.