Streit um Merchandising:
FC St. Pauli kauft den Totenkopf zurück
Nach jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen einigen sich der FC St. Pauli und Upsolut auf eine außergerichtliche Lösung. Der Club übernimmt die Geschäfte der Agentur.
Ein langer Rechtsstreit ist zu Ende: Der FC St. Pauli hat alle Merchandisingrechte von der Agentur Upsolut zurückgekauft. "Das ist ein wichtiger Meilenstein für den FC St. Pauli. Unser Ziel ist es, die verschiedenen Geschäftsbereiche wieder in der eigenen Hand zu haben, damit wir in Zukunft unabhängig agieren können", sagte Präsident Oke Göttlich am Dienstag in einer Mitteilung des Fußball-Zweitligisten.
Der Rückkauf der Rechte zum 1. Januar 2016 kostet den Kiez-Club 1,265 Millionen Euro. Bisher lagen die Rechte lediglich zu zehn Prozent beim FC St. Pauli. Seit 2009 schwelt der Rechtsstreit um den im Jahr 2004 abgeschlossenen Vertrag für die Merchandisingrechte. Nach jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen einigten sich Agentur und Club nun schließlich auf eine außergerichtliche Lösung.
Der Club wird zum 1. Januar 2016 die Geschäfte von Upsolut übernehmen. Die rund 80 Mitarbeiter arbeiten dann künftig für den FC St. Pauli.
Auch in der TV-Vermarktung will der Club gerne die Fäden selber in der Hand behalten. Ein provokanter Antrag sorgte Anfang der Woche für Aufsehen: Nach Informationen des Fachmagazins "Kicker" forderte der FC St. Pauli in einem Schreiben an Ligapräsident Reinhard Rauball und Christian Seifert, den Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), dass bestimmte Vereine von der Verteilung der Einnahmen aus der Fernseh- und Gruppenvermarktung ausgeschlossen werden sollen. Dies betrifft vor allem die Werksklubs Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und 1899 Hoffenheim. Damit wäre die Zentralvermarktung am Ende. Dem Antrag werden jedoch keine Chancen eingeräumt.
Wirtschaftlich geht es dem Verein gut. Das Geschäftsjahr 2014/2015 schlossen der FC St. Pauli und seine Tochtergesellschaften mit einem Gewinn ab.