
30-jähriges Jubiläum:
Facebook erweckt mit AR-Filtern den Mauerfall zum Leben
Vom Alexanderplatz bis zur Gethsemanekirche: Was sich dort im November 1989 abgespielt hat, erweckt Facebook mit einer besonderen AR-Funktion zum Leben. Zusammen mit ZDF Digital und Berliner Kulturprojekte hat Facebook 38 AR-Filter produziert.

Foto: Facebook
Wer weiß noch, wie es aussah in Berlin, als 1989 die Mauer fiel? Facebook hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge: Mit 38 Augmented-Reality-Filtern können Passanten mit ihrem Smartphone die historischen Ereignisse vom 3. bis 11. November Revue passieren lassen und unerzählte Geschichten entdecken.
Das Social-Media-Unternehmen hat sich für das Projekt mit Berliner Kulturprojekte und ZDF Digital zusammengeschlossen. Durch die Linse der AR-Filter sind Geschichten und Menschen zu sehen, die den Mauerfall möglich gemacht haben. Das Ziel ist es, dem Festival "30 Jahre Friedliche Revolution - Mauerfall" eine zusätzliche Perspektive zu verleihen. Dazu sind an sieben Originalschauplätzen der Friedlichen Revolution QR-Codes als Aufkleber platziert. Durch Scannen des QR-Codes öffnet sich ein 3D-Foto mit einer bisher unerzählten Geschichte von damals sowie zusätzlichen Informationen.
Doch auch über einen Chatbot im Facebook Messenger kann man auf die QR-Codes zugreifen. Dabei kann der Nutzer im Facebook Messenger eine Unterhaltung mit @mauerfall30 öffnen. Der Bot sendet dann eine Übersichtskarte mit allen Locations, auf der der User einen Standort wählen kann. Eine Wegbeschreibung ist inklusive.
Die Filter sind nicht nur auf Berlin begrenzt. Auch über die Grenzen der Hauptstadt hinaus können die Menschen am Gedenken an den Fall der Mauer teilhaben. Über Facebook können sie das Ereignis abrufen und Erinnerungen dazu teilen. Produziert wurden die Filter von ZDF Digital und Produktionspartner Sehsucht. W&V Online hat mit Christina Keller, Director of Facebook Creative Shop Central Europe, dazu gesprochen. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützt Keller Unternehmen und Agenturen dabei, innovative Ideen für die Mobile-First-Umgebung zu entwickeln.
Wie entstand die Idee zu den Filtern?
Zusammen mit Kulturprojekte Berlin und ZDF Digital wollten wir das 30-jährige Jubiläum des Mauerfalls mit innovativen digitalen Formaten erlebbar machen. Für diesen Anlass haben wir mit unseren Partnern 38 Augmented Reality-Filter entwickelt, um die Geschichten und Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die den Mauerfall möglich gemacht haben. Unser Ziel war es, einen neuen Blick auf unerzählte, der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannte Geschichten rund um dieses wichtige historische Ereignis zu ermöglichen.
Das AR-Projekt zum historischen Anlass hätte Facebook ja auch alleine machen können. Wie kam es zur Partnerschaft mit Berliner Kulturprojekte und ZDF Digital?
Die AR-Filter sind im Rahmen der Berliner Festivalwoche "30 Jahre Friedliche Revolution - Mauerfall" entstanden, die vom 4. bis zum 10. November 2019 stattfindet. Berliner Kulturprojekte inszeniert dort an sieben historisch bedeutenden Orten den Mauerfall und zeigt, wie es dazu kommen konnte. Wir bei Facebook haben diese Inszenierung als Grundlage genommen und mit Unterstützung von unseren Content- und Produktionspartnern ZDF Digital und Sehsucht um eine weitere Ebene ergänzt. Mithilfe von AR-Technologie, die in der Facebook-Kamera verankert ist, erzählen wir überall in der Stadt verteilt 38 ungesehene Geschichten über Mauerfall-Helden. Mein Team rund um Ron Engelbert hat mehrere Monate daran gearbeitet, damit die Filter so realitätsnah wie möglich sind und es den Menschen ermöglichen, sich wirklich in die Zeit des Mauerfalls zurückzuversetzen.
Wie wichtig sind solche Aktionen für das Image von Facebook?
Jeden Tag verbinden sich Menschen auf Facebook, um über das zu sprechen, was in ihrem Leben, ihren Communities und in der Welt geschieht. Das schließt auch lokale und globale Feiertage mit ein, sowie Momente wie das Jubiläum des Mauerfalls, die von kultureller Bedeutung sein können. Um den Menschen zu helfen, mehr über Ereignisse und Momente in ihren Gemeinschaften und auf der ganzen Welt zu erfahren und zu erzählen, entwickeln wir passende Produkterfahrungen. In diesem Fall wollen wir zusammen mit Kulturprojekte Berlin und ZDF Digital diesen historischen Moment in Deutschland mit Hilfe unserer Tools erlebbar machen.
Wie verstehen Sie Ihre Rolle die Kreativwirtschaft mit Facebook zu vernetzen?
Mobile ist längst im Alltag angekommen, doch viele Marken und Unternehmen trauen sich nicht, mit mobiler Kreation zu experimentieren, sich von alten Denkmustern zu lösen und Mobile-first zu denken. Wir vom Facebook Creative Shop sind uns dieser Problematik nur allzu deutlich bewusst und setzen genau dort an. Wir helfen Marken und Unternehmen dabei, mutiger zu sein und kreative mobile Kampagnen zu entwickeln.
Sind die AR-Filter nur in Berlin verfügbar oder auch deutschlandweit? Und wenn ja, wie funktioniert das?
Die AR-Filter können nicht nur in Berlin, sondern deutschlandweit über den Chatbot @mauerfall30 im Messenger genutzt werden. Einen noch größeren Mehrwert erhalten die Menschen auf Facebook allerdings, wenn sie die Filter direkt in Berlin an den passenden Locations aktivieren und ausprobieren, da sie auf die jeweiligen Schauplätze in Berlin Bezug nehmen. Der Messenger-Bot sendet eine Übersichtskarte von allen verfügbaren AR-Filtern. Nach Auswahl des Filters, findet der Nutzer dann eine kurze Anweisung, wie er diesen verwenden kann. Vor Ort finden die Besucher an den Locations außerdem iPads vor, die sie nutzen können, um die Filter auszuprobieren.
Das sind die AR-Stationen:
East Side Gallery:
Die Kunst in der East Side Gallery dokumentiert eine Zeit des Wandels und drückt die Euphorie und große Hoffnungen auf eine bessere Zukunft aus. Mit Augmented Reality werden einige der prominentesten Abschnitte wieder zum Leben erweckt. Dazu gehört etwa ein Trabi, der durch die Mauer bricht.
Alexanderplatz:
Am 4. November 1989 trafen sich 500000 Menschen am Alexanderplatz, um zu demonstrieren. Jede einzelne Person half, die Mauer zu Fall zu bringen. Der AR-Effekt ehrt den friedlichen Protest mit einer virtuellen Statue.
Gethsemanekirche:
In friedlichem Protest haben die Menschen vor der Gethsemanekirche Kerzen entzündet. Mithilfe von Augmented Reality wird der User in diese Zeit zurückversetzt, sieht hunderte von Kerzen in der Luft schweben und bekommt die Möglichkeit, ebenfalls eine Kerze zu entzünden.