
Fachverleger schneiden besser ab als erwartet
Die Gesamtumsätze der deutschen Fachverlage schrumpften im vergangenen Jahr nur um vier Prozent, so die Branchenorganisation Deutsche Fachpresse.
Die Umsätze der deutschen Fachverlage schrumpften im vergangenen Jahr insgesamt nur um 4,2 Prozent. Insgesamt erwirtschaftete die Branche mit Fachmagazinen, -büchern, Online-Angeboten und Services fast genau drei Milliarden Euro (2008: 3,1 Mrd. Euro). Das geht aus der heute veröffentlichten Fachpresse-Statistik 2009 der Branchenvereinigung Deutschen Fachpresse hervor. Sie basiert auf einer zwischen Januar und März durchgeführten Mitgliederbefragung.
Der Umsatz mit Fachzeitschriften, der fast 60 Prozent zum Gesamterlös beiträgt und damit die wichtigste Einnahmequelle darstellt, schrumpfte 2009 allerdings um nahezu elf Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. 2008 hatte sein Anteil noch 64 Prozent am Branchenumsatz betragen. Überdurchschnittlich betroffen war mit 17 Prozent Einbruch das Anzeigengeschäft. Damit werden nun mehr Einnahmen aus dem Vertrieb von Fachzeitschriften (866 Mio. Euro) als durch Inserate (852 Mio. Euro) erwirtschaftet.
Wachstum zeigt sich bei den Umsätzen mit Elektronischen Medien (+22 Prozent auf 359 Mio. Euro) und bei Fachbüchern sowie Loseblattwerken (+4,5 Prozent auf 681 Mio. Euro). Dienstleistungserlöse waren um etwa drei Prozent rückläufig. Mehr als die Hälfte der Fachverleger hatten 2009 zurückgegangene Umsätze zu verbuchen. Immerhin meldete aber knapp jeder vierte Verlag einen Anstieg.
„Die Fachmedienbranche wurde durch Wirtschaftskrise, Internet und Digitalisierung vor neue Herausforderungen gestellt. Daher können Fachverleger mit einem nur leichten Umsatzrückgang sehr zufrieden sein“, kommentiert Karl-Heinz Bonny, Sprecher der Deutschen Fachpresse und hauptberuflich Chef des Münsteraner Landwirtschaftsverlags (u.a. „Top Agrar“), die Bilanz. Das Ergebnis zeige, dass man durch Innovationen und Investitionen in neue Geschäftsfelder gut aufgestellt sei.
Nach einer Stagnation 2008 fiel auch die Zahl der Fachzeitschriftentitel 2009 wieder um 1,4 Prozent geringer aus. Insgesamt erscheinen demnach 3852 Fachtitel. Marktführer ist, wie das kürzlich veröffentlichte W&V-Fachzeitschriften-Ranking zeigt, das „Deutsche Ärzteblatt“ mit einem Bruttoanzeigenumsatz von 50,9 Millionen Euro 2009. Auch die Auflage des Titels kann sich mit rund 400000 Exemplaren pro Woche sehen lassen. Die gesamte verbreitete Jahresauflage der Fachmagazine schrumpfte 2009 laut Fachpresse-Statistik um zwei Prozent auf 515 Millionen Exemplare, der Anteil der verkauften an der verbreiteten Auflage konnte mit 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr gehalten werden.