Das Siegel soll darüber hinaus dem Vorurteil entgegenwirken, es gebe nicht genügend legale Musikangebote im Netz. Die Einführung des Gütesiegels löst allerdings nicht die bisherige Strategie der Musikindustrie ab, Musik-Piraterie im Internet abzumahnen. "Die Durchsetzung von Rechten bleibt weiter Teil unserer Strategie", sagt Drücke. Die Zahl illegaler Downloads hat sich in den vergangenen zehn Jahren halbiert: Statt 600 Millionen Songs wie 2003 werden laut Verband heute nur noch 300 Millionen illegal heruntergeladen. Das dürfte aber auch daran liegen, dass es deutlich mehr legale Musikangebote gibt. Die Musikindustrie wirbt bei der Buch- und Filmbranche um Offenheit, das Label ebenfalls für sich zu nutzen.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.