"Wir hätten gerne übertragen", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Die Verhandlungen mit Rechteinhaber Be In Sports und einer englischen Agentur seien gescheitert, "da wir trotz wiederholter Aufforderungen erst gestern eine nicht akzeptable Antwort auf unser Angebot erhalten haben". ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz sagte, er sei "enttäuscht und irritiert". Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender hatten bereits im August ein Angebot gemacht und lange vergeblich auf eine Rückmeldung gewartet.

Am Geld soll es dem Vernehmen nach nicht gescheitert sein. Vielmehr wurde den Sendern eine Ausstrahlung über bestimmte Satelliten untersagt. Das würde auch anderen Interessenten Probleme bereiten, sodass eine Lösung für den deutschen Markt unmöglich scheint.

Der Spartensender Sport1, der zuletzt WM-Spiele ohne deutsche Beteiligung zeigte und die Bundesliga überträgt, hatte wiederholt erklärt, keine Verhandlungen zu führen. Auch der Pay-TV-Sender Sky, der seit Beginn der Saison die Handball-Champions-League im Programm hat, bestätigte, keine WM-Rechte erworben zu haben. RTL und die ProSiebenSat1-Gruppe haben nach eigenen Angaben kein Interesse an der Handball-WM.

Rechteinhaber ist Be In Sports, eine Tochtergesellschaft des katarischen TV-Imperiums Al Jazeera, die bei der Weitervermarktung mit einer englischen Agentur zusammenarbeitet. Die Internationale Handball-Föderation (IHF) hatte die weltweiten Rechte für die Rekordsumme von rund 80 Millionen Euro verkauft. Dieser Deal hatte für Aufsehen gesorgt, weil das Unternehmen aus Katar erstmals ein solches Sportpaket erwarb und die IHF rund 66 Prozent mehr als aus dem vorherigen Kontrakt mit UFA Sports einnahm. Der Vertrag umfasst je zwei Weltmeisterschaften bei den Männern (2015 in Katar und 2017 in Frankreich) und bei den Frauen (2015 in Dänemark und 2017 in Deutschland).