
Finanztest kritisiert "Werbewirbel" um ADAC-Versicherung
Der ADAC wirbt damit, dass seine Privathaftpflichtversicherung Elektrofahrräder mitversichert. Das sei aber nichts Besonderes, sagt Stiftung Warentest und kritisiert das neue Angebot als bloße Marketingmasche.
Der Markt mit Elektrofahrräder boomt - das Fahren mit den schnellen Flitzern ist aber nicht nur bequem, sondern kann auch Gefahren bergen. Der ADAC wirbt deshalb aktuell damit, dass über seine Privathaftpflichtversicherung Elektrofahrräder mitversichert sind. Feine Sache, könnte man meinen. Doch die Stiftung Warentest hat das Werbeangebot genauer unter die Lupe genommen. Und kritisiert es als bloßen "Werbewirbel".
Die Kampagne suggeriere nämlich, dass diese Mitversicherung etwas Besonderes sei. Was nicht der Fall ist, urteilt Finanztest. Sie entkräften das Argument des ADAC, der darauf verweist, dass es immer noch nicht eindeutig geregelt sei, ob E-Bikes mit 25km/h-Motoren bis maximal 250 Watt von der privaten Haftpflichtversicherung erfasst sind. Betroffen seien rund eine Million Räder. Zwar ist ein entsprechender Gesetzentwurf des Bundesverkehrsministeriums zum Thema E-Bikes noch nicht umgesetzt, räumen die Warentester ein. Doch in der Praxis braucht es diesen Druck offenbar nicht: Fast alle Anbieter versichern laut Finanztest diese Elektroräder automatisch in der Privathaftpflichtversicherung mit – so wie ganz normale Fahrräder. Das gelte auch für Altkunden, die ihre private Haftpflichtversicherung in einer Zeit abgeschlossen haben, als es noch gar keine E-Bikes gab.
Damit sei die breite Masse der Elektroräder abgesichert, alle anderen würden ohnehin ein Mofakennzeichen benötigen und damit automatisch eine Haftpflichtversicherung. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erklärte gegenüber Finanztest, er habe schon vor Monaten eine Empfehlung herausgegeben, E-Bikes bis 25 km/h wie unmotorisierte Fahrräder zu behandeln, also in den Deckungsumfang der Privathaftpflichtversicherung aufzunehmen. "Die ADAC-Werbung hat uns schon sehr gewundert“, erklärte dazu Sarah Meckling-Geis vom GDV.