Porträt:
Florian Lormes: Der Fan-Macher
Bei Telefónica war er Treiber für die Vermarktung. Nun wagt sich Florian Lormes in neues Gewässer. Er soll Wikia voranbringen, eine Silicon-Valley-Idee für Fan-Aktionen von Werbekunden.
Bei Telefónica war er Treiber für die Vermarktung. Nun wagt sich Florian Lormes in neues Gewässer. Er soll Wikia voranbringen, eine Silicon-Valley-Idee für Fan-Aktionen von Werbekunden.
Jetzt also San Francisco. Nicht für immer, nur zum Einarbeiten. Florian Lormes gelingt es von jeher, sein Berufsleben aufregend zu gestalten. Am 1. Mai geht es wieder los. Dann darf er sich Managing Director Sales & Partnerships Central Europe nennen. Bei Wikia, dem womöglich Next Big Thing aus dem Silicon Valley, 2006 von Jimmy Wales gegründet, von dem Mister Wikipedia höchstpersönlich, und von Angela Beesley.
Dafür hat Lormes Telefónica Media Services verlassen, wo er seit 2013 als Director Advertising Sales tätig war. Vor allem die Vermarktung von Location-based Messaging hat er dort vorangetrieben, aber auch die Klassiker wie SMS, MMS, E-Mail, Mobile-Display, Targeting- und Videoprodukte. Wenn Florian Lormes einen Job macht, dann kniet er sich hinein, dann begleitet er ihn mit Hingabe und Leidenschaft. Und mit Witz und Humor. Am besten aber, so wirkt es, kann er über sich selber lachen. Und wer kann das schon?
Auch bei Wikia dürfte ihm das Lachen nicht vergehen. Mit heute schon weltweit mehr als 190 Millionen Unique Usern und 360.000 Communitys ist es nach eigenen Angaben die größte Entertainment-Fanseite der Welt. Wikia ähnelt auf den ersten Blick Portalen wie Pinterest, fasst aber Fan-Gemeinden, etwa zu Bands, Schauspielern oder Filmen, zusammen. Natürlich heißen die Kanäle "Hubs", beispielsweise zu Videospielen, Lifestyle oder Comics. "Erschaffe. Mach mit. Sei kreativ", steht oben auf der Seite, direkt neben dem Button: "Starte ein Wikia."
Besonders spannend wird Wikia, wenn man nach unten scrollt, zu dem Kleingedruckten. Rechts unten findet sich der Link "Auf Wikia werben". Hier landet man auf "Wir sind die Fans" – oder, wie es im US-Original heißt, auf "Fandom". Für Werbungtreibende lauern hier sogenannte "kundenspezifische Lösungen". Diese Fan-Aktionen führte Wikia in den Staaten beispielsweise für Hyundai, Süßwarenhersteller Trolli oder Best Buy durch.
Für Florian Lormes ein enormes Potenzial. Er soll für Wikia den Direktvertrieb und die Vertriebspartnerschaften in der DACH-Region sowie in Benelux, Skandinavien und Osteuropa verantworten. Dazu wird er in Köln und München ein Vertriebsteam aufbauen. Lormes berichtet direkt an den internationalen Saleschef in San Francisco.
In Holzkirchen bei München kann er trotzdem weiter wohnen, bei seiner Frau und den drei Kindern. Der gelernte Soziologe hat Erfahrungen ohne Ende: Er gründete mehrere Startups, war in der Agenturwelt ebenso unterwegs wie im Musikgeschäft, aber auch als DJ und Verleger sowie bei BMG und bei Spiegel QC. Immer irgendwie aufregend.