ProQuote am Ruder:
Frauen machen die Wochenend-"taz"
"ProQuote kapert die ‚taz‘“ – teilt die Journalistinnen-Initiative ProQuote mit und kündigt eine komplett weibliche Wochenendausgabe an.
ProQuote setzt Zeichen: Die Journalistinnen-Initiative übernimmt am Freitag die Redaktion der "taz“ und stemmt dort die kommende Wochenendausgabe. Es geht dabei vor allem um ein Thema: „Warum mehr Frauen in den Führungsetagen der Medien wichtig sind und wie das zu schaffen ist!“, wie es am Montagvormittag in einer Mitteilung heißt. Dabei kommen echte Profis zum Zuge, zumal das Who-is-Who der deutschen Journalistinnen Mitglied bei ProQuote sei. Unter den prominenten "taz“-Aushängeschildern sind Anne Will, Dunja Hayali, Lisa Ortgies und Maria Gresz. Sie diskutieren gemeinsam mit Politikerinnen und Künstlerinnen, darunter Doris Schröder-Köpf und Krista Sager. Die Gesprächsrunde mit Anne Will sei öffentlich, heißt es. Das Berliner Verlaghaus der "taz“ in der Rudi-Dutschke-Straße 23 öffnet dafür von zehn bis zwölf Uhr sein Pforten. Geplant ist, dass SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in einem Interview mit Will mit seiner Haltung zur Frauenquote rausrückt.
Namhafte JournalistInnen wie Antonia Rados oder Sonia Mikich und Unterstützer wie Ranga Yogeshwar schreiben für die "taz“-Sonderausgabe Reportagen, Porträts, Glossen und Kommentare. Künstlerin wie Monica Bonvicini sowie die Karikaturistin Isabelle Kreitz geben dem Ganzen einen kunstvollen Anstrich. "Darüber hinaus begleiten BloggerInnen und TV-Leute die ProQuote-taz-Crew vor Ort und sorgen dafür, dass das Anliegen von ProQuote bis in die Wohnstuben dringt“, heißt es. "Die taz wird am 17. November weder lila noch links sein", sagt ProQuote-Vorsitzende Annette Bruhns, "sondern laut, lustig und lustvoll".
Es verwundert nicht, dass die "Taz“ das Medium von ProQuote wird: Chefredakteurinnen wie Ines Pohl und ihre Vorgängerinnen seien Vorreiterinnen für effizientes Wirken von Frauen in Führungsetagen. Pohl: "Wir unterstützen die Forderung nach einer Quotierung und zeigen seit über zwei Jahrzehnten, dass Quote und Qualität ganz fröhlich und kreativ Hand in Hand gehen können."
ProQuote Medien e.V., gegründet im Juni 2012, engagiert sich für eine Frauenquote in den Medien. Bis 2017 sollen mindestens 30 Prozent der Führungspositionen in den Redaktionen mit weiblichem Personal besetzt werden - auf allen Hierarchiestufen. ProQuote zählt rund 4000 Unterstützer, darunter mehr als 2000 JournalistInnen aus allen Medien.