
Frauenfußball-WM: Das Wenige kommt ins Rollen
Zögerlich läuft es an: FIFA-Partner Hyundai sucht mit "Brigitte" Top-Amateur-Kickerinnen, Panini klebt Sticker, AS&S und ZDF-Werbefernsehen trommeln für TV-Spots und Interactive Media bastelt eine Kicker-Kombi.
Auch wenn die Welle nicht so überschwappt wie einst 2006 bei der "richtigen" Fußball-WM in Deutschland (wie sich männliche Kollegen gern auszudrücken pflegen) – so langsam kommt in Sachen Frauenfußball-WM in Deutschland der Ball in Medien und Werbung doch ins Rollen.
So suchen die Medienpartnerin der deutschen Nationalelf, die"Brigitte", zusammen mit dem Autohersteller Hyundai gemeinsam das leidenschaftlichste Frauenfußball-Team. Hyundai ist FIFA-Partner und Hauptsponsorder Männer-WM, mischt aber auch bei den Frauen mit. 115 Amateur-Mannschaften beteiligen sich an der Aktion; sie haben sich seit März beworben, und 250.000 Userinnen haben unter Brigitte.de die Teams für die Hauptrunde ausgewählt. ermittelt. Das Viertelfinale des virtuellen Turniers läuft am Donnerstag an. Am 25. Mai werden die Siegerinnen bekannt gegeben.
Nicht fehlen dürfen bei einer WM die Panini-Sticker. Welcher Kader die Sammelbildchen rund um die Frauenfußball-WM zieren darf, ist seit Kurzem geklärt und bislang wenig aufgefallen. In der offiziellen Stickerkollektion werden ab Anfang Juni 17 Spielerinnen zu finden sein, darunter Nadine Angerer, Ariane Hingst, Célia, Kim Kulig und Birgit Prinz.
Noch müssen die TV-Vermarkter der WM-Sender ARD und ZDF kräftig für die Frauen-WM werben. Allerdings haben sich ARD-Werbung Sales & Services sowie das ZDF Werbefernsehen selbst bei der Weltmeisterschaft der Männer in Südafrika im vergangenen Jahr nicht leicht getan. Die WM ist kein Selbstläufer mehr – das ist schon lange aus Werbekreisen zu hören. Dabei ist die Frauen-WM im eigenen Land für Werbepartner ein durchaus bezahlbares Umfeld: In der Vorrunde ruft das ZDF Werbefernsehen Preise ab 6000 Euro für 20 Sekunden Spotlänge auf. Beim Finale in der ARD wird es dann günstig, wenn die amtierenden Weltmeisterinnen aus Deutschland nicht wieder unter die letzten Zwei kommen. 22.200 Euro sind für den 30-Sekünder fällig, 44.000 dann, wenn Silvia Neids Elf den Titel verteidigt.
Online hat sich diese Woche der Telekom-Vermarkter InteractiveMedia dazu entschlossen, zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 eine Werbe-Kombi bei den wichigsten Sportseiten aus seinem Portfolio einzusetzen. Über die Kombination von fussball.de, kicker.de und t-online.de/Sport würden monatlich rund acht Millionen Unique User erreicht, trommelt InteractiveMedia für die diversen Werbepakete. Die Deutsche Post liebt Frauen-Fußball offensichtlich:Als exklusiver Hauptsponsor der Seiten hat IM wieder die Post gewonnen, die den Frauen-Fußball in der InteractiveMedia Sport-Kombi bereits im vergangenen Jahr werblich begleitet hat.