In Sachen Umsatz bleibt nämlich die Premier League unangefochten Europas Champion - unter anderem auch wegen der deutlich höheren Erlöse aus der Vermarktung im Ausland. Laut Deloitte stiegen die Gesamteinnahmen der 18 Bundesliga-Clubs um fünf Prozent auf 1,746 Milliarden Euro. Die Premier League kam auf umgerechnet 2,515 Milliarden Euro. Die spanische Primera Division (1,718 Milliarden Euro) hielt dank Real Madrid und dem FC Barcelona noch mit. Die Serie A (1,553) und die französische  Ligue 1 (1,04) folgten in dem Ranking der Big-Five-Ligen auf den Plätzen vier und fünf. Die Bundesliga und die Premier League waren auch erneut die einzigen, die 2010/11 operativ Gewinne erzielten. Zum dritten Mal hintereinander holte die deutsche Vorzeige-Liga den Titel als profitabelste Spielklasse. Das Betriebsergebnis wurde gleich um 33 Millionen (24 Prozent) auf 171 Millionen Euro verbessert. In England erwirtschafteten die 20 Clubs des Oberhauses 75 Millionen Euro.

Mit über 800 Millionen Euro schaffte die Bundesliga auch die höchsten kommerziellen Erlöse, rund 216 Millionen Euro mehr als die Premier League. In der gerade abgeschlossenen Saison 2011/12 kamen im Schnitt mehr als 45.000 Besucher zu den Bundesligaspielen - so viel wie in keiner anderen Fußball-Liga weltweit.

Doch Ludwig hat auch eine Gefahr für die Entwicklung der Bundesliga ausgemacht: das Fan-Verhalten innerhalb und außerhalb der Stadien. "Man darf das nicht unterschätzen. Eine kleine Gruppe könnte aufgrund der medialen Wirkung einen großen Einfluss auf die Liga haben", sagte er. "Wenn so etwas dauerhaft und regelmäßig vorkommt, werden viele Leute - beispielsweise Familien - oder auch Sponsoren fern bleiben."

  


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.