
WAZ kooperiert mit Reviersport:
Funke testet mit "Futbol Ateşi" Fußballheft für türkische Fans
Vom BVB-Star Nuri Sahin bis hin zur Frage "Bratwurst oder Köfte?": Ab sofort testen "WAZ" und Reviersport "Futbol Ateşi" im Ruhrgebiet.
Neuland für die Funke Mediengruppe: Die Essener starten "Futbol Ateşi – Türkisches Fußballfieber im Revier". Erstmals werde damit ein Magazin veröffentlicht, "das sich primär, aber längst nicht nur an die türkischen und türkischstämmigen Bürger im Ruhrgebiet wendet", heißt es dazu in einer Mitteilung. "Futbol Ateşi" sei zunächst ein Test. "Kommt das Magazin bei den Lesern und bei potenziellen neuen Anzeigenkunden an, sind weitere Ausgaben möglich", so der Verlag. Das 64-seitige Heft ist ab sofort für 2,50 Euro am Kiosk erhältlich.
Konzept: Mit Ausnahme des Titels erscheint "Futbol Ateşi" durchgängig in deutscher Sprache – für die mehr als eine Million Menschen in NRW, die ihre familiären Wurzeln in der Türkei haben. Menschen wie die BVB-Stars Ilkay Gündogan und Nuri Sahin kommen zu Wort, die in der Titelstory von "Futbol Ateşi" nicht nur über Fußball sprechen, sondern auch über Heimat, Integration, Religion und über ihre innere Zerrissenheit – etwa bei der Entscheidung, das deutsche oder das türkische Nationaltrikot zu tragen. Hinzu kommen bebilderten Strecken über Topstars wie Mesut Özil, die Altintop-Zwillinge und Schalkes Shooting-Star Kaan Ayhan. "Türken sind mindestens so fußballverrückt wie wir Deutschen. Der Fußball verbindet Türken und Deutsche; er hat gerade hier im Revier zu allen Zeiten integrativ gewirkt", sagt Frank Fligge, der die Koproduktion des Funke-Flaggschiffs "WAZ" und "Reviersport" als Redaktionsleiter koordinierte. Deshalb habe man das Magazin thematisch auch bewusst so gestaltet, dass es türkischstämmige wie deutsche Fußball-Fans aus dem Ruhrgebiet gleichermaßen anspreche.
"Futbol Ateşi" will den Blick aber auch auf die Amateurfußball-Szene im Ruhrgebiet lneken, die von türkischen Mitbürgern wesentlich mitgeprägt wird. So stellt das Magazin eine Gruppe engagierter Türken vor, die einen deutschen Traditionsklub vor dem Untergang bewahrten. Der kulinarischen Frage "Bratwurst oder Köfte?" gehen die Autoren ebenso nach wie der Gewalt im Amateurfußball.
Deutsch-Türken mit ihrer beachtliche Kaufkraft werden auch für den Werbemarkt immer wichtiger. Diverse Agenturen haben sich daher auf das "Ethno-Marketing" eingestellt.