Unter den Zuhörern sind Bundespräsident Joachim Gauck, der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), der Sohn des "FAZ"-Kritikers Marcel Reich-Ranicki, Andrew Ranicki, Springer-Chef Mathias Döpfner, die Linken-Politiker Oskar Lafontaine und Sarah Wagenknecht. Schirrmachers Witwe Rebecca Casati wird von Gauck an ihren Platz begleitet und getröstet. Auch Schirrmachers Sohn nimmt an der Veranstaltung teil, die Tochter, so Gumbrecht, sei noch zu klein.

Die Liste der Redner ist lang und prominent: Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann. "Ein großer Visionär", sagt Feldmann, "ein leidenschaftlicher Intellektueller", findet Bouffier, "der klügste Kopf im ganzen Land", formuliert Graumann.

Auch für die Musik hatten "FAZ" und Stadt Frankfurt ein Schwergewicht gewonnen: den vielfach ausgezeichneten deutsch-russischen Pianisten Igor Levit. Er spielt Bach-Bearbeitungen von Brahms und Busoni. Beigesetzt wurde Schirrmacher in Potsdam, wo er mit seiner Familie wohnte. Das Zentrum seines Schaffens aber war Frankfurt am Main.

Schirrmachers Kollege Steltzner erinnert an seinen Einfallsreichtum und seine Energie, seinen Humor und Schlagfertigkeit, seine Freunde am Klatsch. "Seine geradezu kindliche Neugier war überwältigend, ebenso wie seine unbändige Lust, andere zu verblüffen." Zaudern und Langeweile seien ihm unerträglich gewesen. "Ein Überwältiger" sei er gewesen, "und er lebte dabei über seine Kräfte, wie wir heute wissen". Sandra Trauner, dpa

Die Rede Hans Ulrich Gumbrechts auf der Gedenkfeier für Frank Schirrmacher veröffentlicht die F.A.Z. in ihrer Ausgabe am 6. September 2014.