GfK-Konsumklimastudie: Geringere Kauflaune im April
Nach Erkenntnissen der GfK zeigt sich die Verbraucherstimmung in Deutschland im April gespalten: Während die gesamtwirtschaftlichen Aussichten optimistischer gesehen werden, verlieren die Einkommenserwartungen auf hohem Niveau leicht. Und: Die Anschaffungsneigung muss deutlichere Verluste hinnehmen.
Nach Erkenntnissen der GfK-Konsumklimastudie zeigt sich die Verbraucherstimmung in Deutschland im April gespalten: Während die gesamtwirtschaftlichen Aussichten optimistischer gesehen werden, verlieren die Einkommenserwartungen auf hohem Niveau leicht. Und: Die Anschaffungsneigung muss deutlichere Verluste hinnehmen – der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 5,8 Punkten im April für Mai einen Wert von 5,6 Punkten.
In den Köpfen der Verbraucher setzt sich, so die GfK, offenbar die Erkenntnis durch, dass in Deutschland eine Rezession verhindert werden kann und die Auftriebskräfte im Inland zunehmend die Oberhand gewinnen. Folglich legt die Konjunkturerwartung zum zweiten Mal in Folge zu. Im Gegensatz dazu lassen steigende Inflationsängste den Konsumoptimismus etwas schwinden, wie der Rückgang der Anschaffungsneigung belegt. Die Verbraucher sehen ihre Kaufkraft vor allem durch die steigenden Energiepreise beeinträchtigt. Dies zeigt der leichte Rückgang der Einkommenserwartung.
Steigende Preiserwartungen zeigen im April dieses Jahres verstärkt ihre Wirkung auf die Konsumneigung. Damit überschatten sie momentan die anhaltend positiven Effekte, die von der guten Arbeitsmarktentwicklung ausgehen. Steigende Beschäftigung und die damit verbundene sinkende Arbeitslosigkeit bleiben dennoch eine wesentliche Stütze der Kauflaune in Deutschland. Sie sorgen für Planungssicherheit bei den Konsumenten, was gerade für größere Anschaffungen ein wesentliches Kriterium darstellt.
Ein weiterer Grund für die schwächere Konsumneigung dürfte nach Einschätzung der Konsumforscher darin liegen, dass aufgrund der augenblicklichen Beruhigung auf den Finanzmärkten im April die Sparneigung der Verbraucher angestiegen ist. Das Misstrauen den Börsen gegenüber ist etwas gesunken. Damit erhalten Geldanlagen in den Augen der privaten Haushalte gegenüber größeren Anschaffungen möglicherweise wieder den Vorzug.
Ausgehend davon, dass sich der Arbeitsmarkt weiter so positiv entwickelt, wie derzeit prognostiziert, geht die GfK davon aus, dass sich das Konsumklima in den kommenden Monaten insgesamt stabil entwickeln kann. Ein Einbruch sei nicht zu befürchten, heißt es aus Nürnberg. Deshalb bekräftigt die GfK ihre Jahresprognose von einem Zuwachs des realen privaten Konsums in Höhe von einem Prozent. Dies setzte allerdings voraus, dass die Finanz- und Schuldenkrise nicht wieder neu entflammt, sondern sich die Beruhigung weiter fortsetzt, so die GfK.