Partnerschaft mit Shell:
Greenpeace-Protest: Lego knickt ein
Lego will einen Kooperationsvertrag mit Shell nicht verlängern. Die Dänen reagieren damit auf eine Online-Kampagne von Greenpeace.
Spielzeughersteller legen viel Wert auf ein blitzsauberes Image. Denn Eltern sind zumeist eine sehr sensible Käuferschaft. Das wusste Greenpeace natürlich, als sich die Aktivisten im Juli den Klötzchenbauer Lego vorgenommen haben. Eigentlich wollten die Umweltschützer eher einen ihrer Lieblingsfeinde, Shell, mit dem Online-Video "Lego: Everthing is not awesome" treffen. Denn das dänische Unternehmen kooperiert mit dem Mineralölkonzern. Jetzt rückt Lego zumindest teilweise von dieser Partnerschaft ab, wie die Skandinavier in einem Statement verkünden. Man werde nach "derzeitigem Stand den Co-Promotion-Vertrag mit Shell nicht erneuern, wenn der Aktuelle ausläuft". Der Deal wurden bereits 2011 abgeschlossen. Er umfasst beispielsweise Lego-Autos an Shell-Tankstellen als Prämien. Lego spricht nicht über die vereinbarte Höhe der Bezahlung. Doch laut Medienberichten soll es insgesamt um 81 Millionen Euro gehen.
Der Spielzeughersteller teilt in seiner Mitteilung auch gegen die Umweltorganisation aus. Lego-CEO Jørgen Vig Knudstorp lässt sich so zitieren: "Die Lego-Marke und alle Menschen, die Freude am kreativen Spielen haben, hätten nie zu einem Teil des Konflikts zwischen Greenpeace und Shell werden sollen."
Laut Greenpeace haben weltweit eine Million Menschen die Anti-Lego-Shell-Petition unterzeichnet, die im Netz bereit steht. Das Video wiederum sei über sechs Millionen Mal abgerufen worden. Die Umweltschützer hatten den Druck zudem mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen erhöht. "Lego hat erkannt, dass eine Kooperation mit einem Ölkonzern wie Shell die eigene Glaubwürdigkeit gefährdet", so Lisa Otte, Arktis-Expertin bei Greenpeace.
Greenpeace verfügt über eine eingeübte Protest-Maschinerie: Die Kampagnen werden vor allem im Netz gefahren. Zuletzt gab beispielsweise auch Adidas dem Druck nach. Der Sportartikelhersteller verzichtet auf bestimmte Giftstoffe. Greenpeace hatte Mitte Mai den Report "Rote Karten für Sportmarken" veröffentlicht und eine Online-La-Ola-Welle gegen die Marke aus Herzogenaurach angeschoben.