Unklar ist derzeit beispielsweise noch, welches Schicksal die Redaktion von "Emotion" ereilt. Seit Wochen kursieren Gerüchte, dass der Titel eingestellt wird, was aber verlagsseitig immer wieder bestritten wird. Die Spekulationen halten sich aber hartnäckig, dass der Verlag hier in der nächsten Zeit Fakten schafft.

Für den schwächelnden Titel "Healthy Living" hatte Gruner + Jahr jüngst eine Lösung präsentiert. Die Bertelsmann-Tochter holte den Klambt-Verlag als Minderheitsgesellschafter an Bord. Doch dies hat Folgen für die Belegschaft des Blattes. Nach Betriebsratsangaben verlieren durch die Eingliederung des Titels in die Klambt-Gruppe rund ein Drittel von 19 Mitarbeitern ihren Job. Dies geht aus einem Flugblatt der Arbeitnehmervertreter hervor, das W&V vorliegt.

Auch die Dokumentation von Gruner + Jahr ist von den Sparrunden nicht ausgenommen. Hier sollen nach Betriebsratsangaben ebenfalls ein Drittel von rund 30 Mitarbeitern stufenweise bis 2012 abgebaut werden. Damit will Gruner + Jahr offenbar einen Betrag von 1,2 Millionen Euro einsparen.

Gruner + Jahr hatte bereits in der Vergangenheit in den Wirtschaftsredaktionen tiefe Eingriffe vorgenommen.So hatte der Verlag für die Titel "Financial Times Deutschland", "Capital", "Impulse" und "Börse Online" eine Gemeinschaftsredaktion gebildet. Viele Mitarbeiter verloren damals ihren Job.

Hintergrund der jetzigen Maßnahmen ist, dass das Zeitschriftenhaus massiv auf die Kostenbremse drücken muss. So soll die Bertelsmann-Tochter bis zum Jahresende rund 200 Millionen Euro einsparen. Der Grund: Das Verlagshaus leidet erheblich unter der Anzeigenkrise. Jüngst hatte der Gruner+Jahr-Chef nicht ausgeschlossen, dass der Verlag das Jahr 2009 mit einem Verlust abschließt.