
agma und OMG trauern:
Hans Georg Stolz ist tot
Hans Georg Stolz, Vorstandsvorsitzender der agma und Sprecher des Agenturverbands OMG, ist am vergangenen Samstag im Alter von 56 Jahren gestorben.

Foto: agma
Trauer bei der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma): Ihr Vorstandsvorsitzender Hans Georg Stolz ist am vergangenen Samstag nach schwerer Krankheit im Alter von 56 Jahren gestorben. Stolz war seit 2000 Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft.
"Hans Georg Stolz war einer der führenden Media-Experten in Deutschland. Mit großer Leidenschaft hat er in den letzten 15 Jahren die Zukunftsthemen der Mediaforschung vorangetrieben und die agma ins Konvergenzzeitalter geführt. Ohne seine ruhige und überzeugende Art, sich für Innovationen einzusetzen, stünde die agma nicht dort, wo sie heute steht. Der agma wird der Experte Hans Georg Stolz fehlen - und wir werden den Menschen Hans Georg Stolz vermissen", so agma-Geschäftsführer Olaf Lassalle. "Hans Georg war nicht nur ein Profi im Media Business, jederzeit innovationsbereit und Treiber bei neuen Ideen und deren Umsetzung. Dabei blieb er im Umgang immer freundschaftlich offen, gerade und stilsicher. Aber das Wichtigste: Hans Georg ist einfach ein feiner Kerl gewesen!", betont Lutz Kuckuck, Aufsichtsratsvorsitzender der Media-Micro-Census GmbH (MMC).
Tief berührt zeigt sich auch die Organisation Mediaagenturen (OMG). Stolz war seit 2012 Sprecher des Agenturverbandes. "Die Markt- und Mediaforschung Deutschlands verliert mit ihm einen der profiliertesten Experten, der sich allen voran um die Weiterentwicklung der intermedialen Währung verdient gemacht hat", so die OMG. Weiter heißt es: "Die Mitglieder der OMG verlieren mit Hans Georg Stolz einen erfahrenen und allseits geschätzten Wegbegleiter, der in seinem Wirken die Brücke zwischen forscherischer Präzision und operativem Pragmatismus zu schlagen wusste. Er hinterlässt nicht nur in der Branche, sondern auch in unseren Herzen eine Lücke, die nicht zu füllen ist. Wir werden ihn immer in unserer Erinnerung behalten und sind in Gedanken bei seiner Familie."
Mit diesen Worten verabschiedet sich W&V-Chefredakteur Jochen Kalka von Hans Georg Stolz:
Es war Ende Februar, als Hans Georg Stolz anrief, vom Krankenbett aus, und sagte: "Ich kann dieses Jahr nicht zum Mediapreis kommen". Er müsse noch den Rest seiner brutalen Krankheit auskurieren und dürfe die nächsten Monate noch nicht reisen. "Aber", sagte er in einer Stimmlage, die viel tiefer und rauer war, als man sie von Hans Georg kannte, "aber zur Meetnight im Juni, da bin ich wieder fit!".
Professor Hans Georg Stolz ist am 28. März verstorben. Er war 56 Jahre alt. Für die W&V-Redaktion war Stolz einer der wichtigsten Gesprächspartner. Er hat uns geholfen, Dinge einzuordnen, auf sympathische Weise, ohne jemals seine Souveränität zu verlieren. Eines wird uns aber ganz besonders fehlen: Bei vielen Veranstaltungen war er oft einer der letzten Gäste. Und da konnte man dann endlich frei reden, nicht über Media, sondern zum Beispiel über Ballett.
Wir vermissen Hans Georg Stolz.
Stolz startete seine Karriere 1989 als Projektleiter Marktforschung bei HMS Media-Service. Nach Stationen bei Saatchi & Saatchi sowie in der Verkaufsleitung von Sat.1 kehrte er 1995 als Geschäftsführer Forschung zu HMS Carat zurück und wirkte dort als Gründungsgeschäftsführer der Carat Expert. 2004 startete er als Berater in die Selbstständigkeit und blieb der Marktforschung eng verbunden. 2000 berief ihn schließlich die agma zum Vorstandsvorsitzenden, seit 2013 war er auch Vorstandsmitglied der Deutschen Werbewissenschaftlichen Gesellschaft (DWG) in Hamburg. Im März 2014 wurde er zum Honorarprofessor am Institut für Publizistik der Universität Mainz bestellt.