
Soziale Kampagne:
Hirschen drehen Krimi-Spot für Menschen mit Behinderung
Zusammen mit der Agentur Zum goldenen Hirschen setzen sich Schauspieler aus TV und Film für Menschen mit Behinderung ein. Der Kinospot wurde für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales produziert.
Die Hamburger Kommunikationsagentur Zum goldenen Hirschen, Berlin, hat für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) einen Spot kreiert, der das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen thematisiert. Dafür konnten die Schauspieler Anneke Kim Sarnau ("Polizeiruf 110"), Götz Otto ("Der Untergang", "Cloud Atlas") und Anatole Taubman ("Die Säulen der Erde", "James Bond") gewonnen werden. Außerdem spielt der gehörlose Andreas Costrau eine Rolle, der eine Gebärdensprachschule in Berlin leitet.
Der Spot fürs Kino erinnert an die Spielfilm-Dramaturgie und ist wie ein Krimi inszeniert. Götz Otto, der auch schon in internationalen Produktionen mitgewirkt hat, spielt einen Kommissar, der bei der Vernehmung eines Zeugen dessen Gehörlosigkeit erkennt und dadurch weiterkommt. Im Gegensatz zu seinen Kollegen, die bei den Ermittlungen ins Stocken geraten, hat er einen entscheidenden Vorteil. Die Schauspieler rufen außerdem mit Hilfe von Gebärdensprache im Spot dazu auf, Barrieren abzubauen und den Alltag einfach zu machen - für alle.
"Der Kinospot schafft mit genretypischen Mitteln eine authentische Krimistimmung. So wirkt er letztlich eher wie ein Trailer als wie ein Werbespot. Ähnlich den Kommissaren in der Handlung hat der Zuschauer am Ende ein Aha-Erlebnis - nämlich, dass die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse aller beachtet werden müssen, damit das gesellschaftliche Miteinander funktioniert", sagt Bernd Heusinger, Kreativ-Geschäftsführer von Zum goldenen Hirschen.
Der Spot ist die Fortsetzung der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ins Leben gerufenen Kampagne "Behindern ist heilbar." Diese Aussage findet sich sinngemäß auch am Ende des Spots wieder - "Behinderungen sind nicht heilbar. Aber das Behindern im Alltag ist heilbar." Das Ministerium wirbt für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Das BMAS möchte mit der Kampagne zeigen, dass eine inklusive Gesellschaft eine Herausforderung sowohl für behinderte wie auch für nicht-behinderte Menschen darstellt. Weiter umfasst der Nationale Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention rund 200 Einzelmaßnahmen. Nach Angaben des BMAS stößt die Bundesregierung damit einen Prozess an, der in den kommenden zehn Jahren das Leben der rund 9,6 Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland maßgeblich beeinflussen wird. Leitgedanke und zentrales Handlungsprinzip ist die Idee der Inklusion.
Der Spot läuft seit dem 16. November in den deutschen Kinos. Die Produktion verantwortet Shape Minds, Berlin. Regisseur des Spots ist Uwe Flade, Creative Director Reinhard Buschmann.