Hohe Marketingkosten und zu viele Rücksendungen drücken Zalando in die roten Zahlen
Zalando fährt einen Rekord-Umsatz ein, schreibt aber unterm Strich Millionenverluste. Schwer zu Buche schlagen neben der hohen Rücksendequote vor allem auch die Marketingausgaben. Jetzt wird offenbar gespart.
Vor Glück schreien kann Zalando angesichts aktueller Unternehmenszahlen nicht wirklich. Zwar hat das Schuh-und Modeportal im ersten Halbjahr 2011 einen Netto-Umsatz von 200 Millionen Euro eingefahren. Das berichtet der Branchendienst Etailment.de mit Berufung auf die Bilanz der schwedischen Beteiligungsfirma Kinnevik. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2010 waren es 159 Millionen Euro – ein ordentliches Wachstum also. Unterm Strich sieht es für Zalando allerdings etwas anders aus: operativ schrieb die Samwer-Plattform laut E-Bundesanzeiger im Geschäftsjahr 2010 ein Minus von über 20 Millionen. Ein Jahr zuvor war der Verlust mit 1,6 Millionen Euro noch um ein vielfaches geringer.
Zu Buche schlägt sicherlich zum einen die hohe Retourtenquote von Zalando. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Werbekosten des Shopping-Portals: sie lagen im vergangenen Jahr oft durchschnittlich im zweistelligen Millionenbereich, so Etailment.de. Zalando investiert vor allem in TV-Werbung, ab 20.März geht der neue Spot "Game Show" on Air. Allerdings scheint der Online-Shop den Rotstift langsam beim Marketingbudget anzusetzen: Laut Nielsen lagen die Werbespendings im Januar nur noch bei fünf Millionen Euro.