Pokémon Go wurde am 6. Juli 2016 in Neuseeland und Australien veröffentlicht. Am nächsten Tag konnten auch die "Pokémaniacs" in Nordamerika loslegen. Ursprünglich sollte das Spiel am vergangenen Wochenende auch in Europa erhältlich sein. Allerdings war der Andrang so groß, dass die Server nicht hinterher kamen und das Spiel ständig abstürzte.

Kein Wunder, denn Pokémon Go startete mit rekordverdächtigen Downloadzahlen und überholte in kürzester Zeit sogar die Dating-App Tinder. Die Europäer müssen sich deswegen noch gedulden. Der Startschuss soll im Laufe der Woche fallen. Ungeduldige Fans können die App über Umwege auch jetzt schon downloaden. In Deutschland betreut die PR-Agentur Marchsreiter den Launch.

Berichte aus den USA, dass durch die App Verkehrsunfälle verursacht wurden, stellten sich als Fake heraus. Andere Zwischenfälle bei der Pokémon-Jagd, wie ein zufälliger Leichenfund im US-Bundesstaat Wyoming, wurden allerdings bestätigt.

Nintendo, die Mutter der Pokemon Company, profitiert von dem Hype. Die Aktie des japanischen Unternehmens stieg nach Veröffentlichung des Spiels um 25 Prozentpunkte. Der Konzern hatte sich lange Zeit nicht durchringen können Kultspiele wie Super Mario oder Donkey Kong für Smartphones zu veröffentlichen. Ob sich die Strategie des Konzerns diesbezüglich ändern wird, bleibt offen.

Die bisherigen Erfolge sind allerdings vielversprechend. So ist Pokémon Go bereits nach nicht einmal einer Woche auf mehr Android-Geräten installiert als Tinder. Demnächst wird wohl auch Twitter überholt werden. Außerdem ist die Nutzungsdauer mehr als doppelt so hoch wie die der erfolgreichen App Snapchat.

Der Hype um das Smartphone-Spiel zeigt, welches Potenzial in Augmented-Reality steckt - wenn es überzeugende Produkte für den Massenmarkt gibt.