Geschäftsjahr 2020:
Ikea: Weniger Umsatz, mehr online
Der schwedische Händler Ikea muss einen milliardenschweren Umsatzverlust verkraften - denn bis zu 75 Prozent der Läden mussten während der Pandemie zeitweise schließen. Aber immerhin stiegen die Online-Verkäufe.
Der Möbelriese Ikea hat in der Corona-Krise einen milliardenschweren Umsatzverlust erlitten, gleichzeitig aber seine Online-Verkäufe gesteigert. Die Gesamterlöse gingen im Geschäftsjahr 2020 (30. August) um rund 1,5 Milliarden auf 35,2 Milliarden Euro zurück, wie die Ikea-Einzelhandelsorganisation Ingka am Dienstag berichtete.
Man habe wegen der Pandemie zwischenzeitlich 75 Prozent der Möbelhäuser schließen müssen, führte Ingka-Chef Jesper Brodin aus. Die Besucherzahl ging trotz 26 neu eröffneter Shops um 133 Millionen auf 706 Millionen Menschen zurück. Gleichzeitig zählte die Website Ikea.com 3,6 Milliarden Besuche, rund eine Milliarde mehr als im Vorjahr. Der Online-Umsatz steigerte sich um 60 Prozent und machte nun 18 Prozent der Gesamterlöse aus. Vor einem Jahr hatte die Quote erst elf Prozent betragen.
Welche Produkte in Deutschland der Renner im ersten Halbjahr waren, erzählt Marketingchef Heiko Klauer im W&V-Interview.
Brodin kündigte weitere Schritte zur Digitalisierung und besseren Nachhaltigkeit des Ikea-Einzelhandelsgeschäfts an. Noch nie sei das Zuhause so wichtig gewesen wie in dieser Zeit. In den vergangenen Monaten hat das Unternehmen besonders viele Artikel für Homeoffice und Kochen verkauft.
Die Ingka-Group ist weltweit der mit Abstand größte Betreiber von Ikea-Möbelhäusern, aber nicht der einzige. Sämtliche zwölf Franchise-Nehmer haben im Geschäftsjahr 2020 zusammen 39,6 Milliarden Euro umgesetzt, wie der Lizenzgeber Inter Ikea Systems bekannt gab. Im Jahr zuvor waren es 41,3 Milliarden Euro.