
Marktanteile :
Im TV-Monat Juli holt sich das ZDF das Zepter zurück
Das ZDF nimmt der ARD im Juli die Führung im Zuschauermarkt wieder ab. Der eigentliche Gewinner ist aber RTL II.
Zurück an der Spitze ist das ZDF nach dem Fernsehmonat Juli: Mit durchschnittlich 12,2 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum nimmt das Zweite wieder die Spitzenposition unter den deutschen TV-Sendern ein – mit einem Plus von 0,2 Prozentpunkten gegenüber Juni. Die Mainzer profitieren davon, dass sich der Zuschauermarkt kaum bewegt hat und dass die Frauenfußball-EM dann doch ein Zuschauermagnet gewesen ist. Die ARD, die im Vormonat noch 12,3 Prozent der Zuschauer ab drei Jahren für sich gewinnen konnte, fällt im Juli auf 11,7 Prozent ab und kann nicht so recht von der EM profitieren, die mit den Mainzern geteilt wurde. Macht Platz zwei für das Erste. Recht stabil halten sich RTL und Sat.1 im Gesamtmarkt: mit 10,9 Prozent beziehungsweise 8,1 Prozent Marktanteil. Sie sind in der Sommerhitze jeweils nur um 0,1 Prozentpunkte gegenüber Juni abgeschmolzen. ProSieben stagniert bei den Gesamtzuschauern mit 5,9 Prozent – ohne Auf oder Ab. Vox verliert hier schwach und erreicht 5,4 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte), RTL II meldet 4,3 Prozent (plus 0,2 Prozentpunkte), Kabel eins vereint vier Prozent der Gesamtzuschauer auf sich (minus 0,1 Prozentpunkte). Die zusammengerechneten dritten ARD-Programme erreichen 13,2 Prozent nach 13,3 Prozent im Juni.
In der bisherigen werberelevanten Zielgruppe 14 bis 49 Jahre kann RTL den Abstand zu ProSieben vergrößern: ProSieben gibt hier 0,1 Prozentpunkte auf zwölf Prozent ab, RTL gewinnt 0,4 Prozentpunkte auf 14,0 Prozent hinzu. Von alten Werten jenseits der 18 Prozent in der Zielgruppe sind die Kölner dennoch immer noch weit entfernt. Nicht wirklich weiter kommt Sat.1 mit 8,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Es gibt im Juli zwar ein Plus von 0,3 Prozentpunkten für die Münchner. Aber die Erwartungen bei ProSiebenSat.1 mit dem Ziel, wieder nachhaltig zweistellige Marktanteilszahlen mit Sat.1 zu erreichen, sind noch nicht erfüllt.
Gewinner im Feld ist in dieser Zielgruppe eigentlich RTL II: Der Münchner Sender mit dem mittlerweile oft zweistelligen Vorabend meldet einen sehr starken Monatsschnitt von 7,1 Prozent. Und kommt damit Vox immer näher, das um 0,2 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent nachgegeben hat. Kabel eins als Mitbewerber entfernt sich von RTL II nach unten: Von 5,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen geht es im Juni auf 5,7 Prozent zurück. ARD und ZDF holen bei den Jungen 6,0 beziehungsweise 6,1 Prozent Marktanteil. Das Erste verliert gegenüber Juni 0,6 Prozentpunkte, das Zweite legt um 0,1 Prozentpunkte zu.
Gut ist der Juli für die Kleinstsender gelaufen – sie knabbern offensichtlich an der Riege der Alteingesessenen. Der Frauensender Sixx erzielt mit 1,3 Prozent den besten Monatsmarktanteil seit Senderstart in dieser Zielgruppe. Sat.1 Gold kommt wie im Vormonat auf 0,4 Prozent in der jungen Publikumsgruppe. N24 beendet den Juli bei den 14- bis 49-Jährigen mit 1,3 Prozent Marktanteil. Und der Männersender Dmaxmeldet mit 1,8 Prozent in diesem Jahr zum dritten Mal den besten Monat in der Sendergeschichte. Comedy Central verzeichnet 1,5 Prozent.
Noch ein Blick in die Zielgruppe 14 bis 59 Jahre, die die RTL-Familie für sich reserviert hat: Demnach ist RTL mit einem Marktanteil von 13,5 Prozent im Juli erneut der beliebteste Fernsehsender. Hier liegen die Kölner ganze 4,2 Prozentpunkte vor ProSieben (9,3 Prozent), gefolgt von Sat.1 (9,2 ), ZDF (8,0) und ARD (7,3). Hier gibt es auch Daten zu n-tv und dem noch jungen Männersender RTL Nitro: Sie beenden den Juli mit 1,0 beziehungsweise 1,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 59-Jährigen.
Mit der Wahl der Zielgruppe kann sich die Mediengruppe RTL Deutschland (RTL, Vox, n-tv, RTL Nitro, Super RTL, RTL II) mit gemeinsam 30,4 Prozent Marktanteil um 5,0 Prozentpunkte von der ProSiebenSat.1-Konkurrenz abheben (25,4 Prozent). Im bisherigen Feld der 14- bis 49-Jährigen haben die Münchner die Nase vorn mit Sat.1, ProSieben, Kabel eins, Sixx sowie Sat.1 Gold 28,3 Prozent Marktanteil gegenüber 25,5 Prozent bei der Kölner Familie. Das "Warum" hinter dem Schwenk zu neuen Zielgruppen erklärt sich damit einmal mehr ...