Werbung scheint sich jedoch nur bedingt zu eignen, um die eigene Reputation zu stärken. Laut der Studie vertrauen nur 25 Prozent der befragten Konsumenten den Werbeaussagen der Unternehmen. In Japan, Deutschland, Großbritannien und Frankreich sind es sogar nur zehn bis 15 Prozent.  "Erfolgreiche Unternehmen haben ihren Marketing-Ansatz verändert und fokussieren sich jetzt mehr darauf, als Unternehmensmarke Vertrauen aufzubauen, als nur den Absatz ihrer Produkte zu pushen", so Nielsen. Dabei gäbe es unzählige Ansätze, die Kunden stärker einzubinden, etwa über Social Media oder via Crowdsourcing. "Der Schlüssel ist, sich bestehende Produktoffensiven zu Nutze zu machen und mit der eigenen Unternehmensmarke zu verknüpfen. Unternehmen, denen dies gelingt, sparen Geld und erzielen bessere Resultate", so Nielsen.     

Unternehmen gehen ein hohes Risiko ein, wenn sie ihre Ziele und Werte nicht überzeugend vermitteln, warnt der Experte. Denn obwohl Millionen in das Marketing fließen, sind mehr als 60 Prozent der Befragten unsicher, ob sie den Top-Unternehmen vollends vertrauen können, was die Produktqualität, Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit ihrer Geschäftspraktiken angeht. Alleine 43 Prozent der Befragten erklärten, dass sie nicht sicher sind, ob die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen wirklich den hohen Qualitätsstandards entsprechen, die versprochen werden. Gerade die Mischung aus Social Media und kritischen Konsumenten sei Gift für Unternehmen, wenn sie es nicht schaffen, ein positives Bild zu vermitteln, das negative Kommentare abfedern kann. "Wir alle wissen, dass ein einziges Ereignis die noch so perfekte Strategie zerstören kann. Um positive Resultate zu erzielen, müssen Unternehmen ihre eigene Geschichte erzählen."

Welche Marken erfolgreich Imagepflege betreiben, zeigt das Ranking "RepTrak 100":

  • Rolex kürten die Konsumenten zur Nr.1 bei Produkten und Service, außerdem hat das Unternehmen den besten Ruf in Asien
  • Apple wird als innovativstes Unternehmen bewertet
  • Google punktet als bester Arbeitgeber in den Augen der Konsumenten. Außerdem schafft es der Konzern in den Kategorien Führerschaft und finanzielle Performance auf den Spitzenplatz im Ranking.
  • BMW vermittelt glaubwürdig seine Grundsätze in der Unternehmensführung und landet dort auf dem ersten Platz
  • Der Walt Disney Konzern überzeugt durch sein gesellschaftliches Engagement und wird als "best corporate citizen" gerankt
  • Amazon hat den besten Ruf in Nordamerika
  • Sony hat das beste Image in Europa
  • Google hat den besten Ruf in Lateinamerika

Neben BMW finden sich noch weitere Marken aus Deutschland im Ranking: Daimler (Platz 8), Volkswagen (12), Adidas (14), Robert Bosch (28), Lufthansa (46), Siemens (49), Hugo Boss (56), Bayer (58).

Weitere Ergebnisse und Informationen zum "Global RepTrak 2014" gibt es hier.


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.