
Lebensmittelaufsicht:
Indische Regierung verklagt Nestlé wegen Maggi-Nudeln
Vergiftete Nudeln? Die indische Regierung klagt gegen Nestlé. Tests der Maggi-Nudeln durch die staatliche Lebensmittelaufsicht hatten zu hohe Bleiwerte ergeben. Dem Schweizer Lebensmittelkonzern drohen Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe.
Die indische Regierung verklagt Nestlé auf Schadenersatz in Millionenhöhe - das bestätigt das nationale Verbrauchergericht NCDRC: Auslöser des Rechtsstreits sind mutmaßlich mit Blei vergiftete Maggi-Nudeln. Für das in Indien beliebte Fertiggericht besteht seit Juni ein Verkaufsverbot, da Tests der staatlichen Lebensmittelaufsicht zu hohe Bleiwerte ergeben hatten.
Das indische Verbraucherschutzministerium wirft Nestlé Irreführung vor: Der Schweizer Konzern hatte behauptet, es handle sich bei den Nudeln um eine gesunde Zwischenmahlzeit. Das Ministerium stellt deshalb Schadensersatzforderungen in Höhe von rund 90 Millionen Euro. Gegen die Bollywoodstars Amitabh Bachchan, Preity Zinta und Madhuri Dixit, die als Testimonials für das Produkt geworben hatten, ermitteln die Gerichte bereits. Hier ist ein Maggi-Spot mit Dixit zu sehen:
"Das Gericht hat unsere Beschwerde akzeptiert und Nestlé aufgefordert, sich zu den Vorwürfen zu äußern", sagte die beauftragte Anwältin Mrinalini Sen. Laut dem Nestlé-Sprecher für Indien, Himanshu Manglik, hat der Konzern indes noch keine Benachrichtigung erhalten. Das hohe Gericht in Mumbai hatte in der vergangenen Woche das Verkaufsverbot für die Nudeln für ungültig erklärt, zuvor aber noch neue Tests angeordnet. Nestlé erklärte mehrfach, bei eigenen Kontrollen seien alle vorgegebenen Werte eingehalten worden. Zu diesen Ergebnissen kamen auch Labors in Singapur, den USA und Großbritannien. Die Anhörung vor Gericht soll am 30. September stattfinden. (dpa/sb)