
Studie:
Internetnutzung: Selbst die Jüngsten sind mehr online
Auch die kleineren Kinder sind immer mehr online. Sogar bei den Dreijährigen ist mittlerweile jedes zehnte Kind teils regelmäßig im Netz unterwegs. Bei den Sechsjährigen sind dies 28 Prozent, bei den Achtjährigen 55 Prozent, zeigt eine aktuelle Studie.
Auch die kleineren Kinder sind immer mehr online. Sogar bei den Dreijährigen ist mittlerweile jedes zehnte Kind teils regelmäßig im Netz unterwegs. Bei den Sechsjährigen sind dies 28 Prozent, bei den Achtjährigen 55 Prozent. Das zeigt der aktuelle Report "Kinder in der digitalen Welt", den das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) in Zusammenarbeit mit dem Sozialforschungsinstitut Sinus herausgegeben hat. Computer, Laptop, Tablet und Smartphone werden demnach mit dem Schuleintritt immer wichtiger und lösen Spielekonsolen als meistgenutzte Endgeräte ab.
Noch bremsen die Eltern. Für viele übertreffen die Risiken die Chancen des Internets. Wie rigoros das Verbot ist, hängt damit zusammen, wie nah die Eltern der "digitalen Lebenswelt" sind und welche Einstellung sie selbst gegenüber dem Web haben. Zwei Drittel schieben streng einen Riegel davor, weil sie Angst haben davor haben, dass ihre Sprößlinge mit nicht kindgerechten Inhalten in Berührung kommen. Auch der Kontakt mit Unbekannten und Cyber-Mobbing sind Gefahren, die Eltern Sorgen bereiten. Auch sonst steuern die Eltern den Internetkonsum. Während Kinder von Eltern mit geringerer Bildung das Web eher zur Unterhaltung nutzen, gehört bei den Kindern von Eltern mit höherer Bildung auch die Informationssuche und das Lernen als Nutzungsgrund dazu. Außerdem zeigt die Studie, bei der auch Kinder befragt wurden: Je geringer die Bildung der Eltern, desto weniger engagierten sich Väter und Mütter, um ihre Kinder aktiv in die digitale Welt zu begleiten.
Zwischen sechs und acht Jahren seien Mädchen und Jungen gleichermaßen interessiert an digitalen Medien und Internet - die Spielekonsole
allerdings ist bei Jungen deutlich beliebter. Während Jungen auch gern im Internet spielen, sind die Mädchen auch öfter unterwegs, um sich im Netz zu informieren. Längst habe das Smartphone den Rang eines Statusobjekts, denn auch bei geringem Verdienst der Eltern, würden ähnlich viele Geräte angeschafft. "Was früher lediglich die Markenjeans und die Sneakers mit der richtigen Anzahl an Streifen waren, wird heute ergänzt um die jeweils aktuellste Smartphone-Version mit der richtigen Ziffer am Ende der Produktbezeichnung," konstatieren die Autoren.
In den höheren Altersgruppen dann ist das Internet längst Alltag. Nach einer Studie von Forsa im Auftrag des Brancheverbands Bitkom vom Januar sind in der Altersgruppe von 10 bis 11 Jahren 94 Prozent online. Im Schnitt verbringen sie 22 Minuten pro Tag im Internet. Dann beginnt auch die Nutzung sozialer Netzwerke: In dieser Altersgruppe sind dort 10 Prozent aktiv. Unter den 12- bis 13-Jährigen sind es schon 42 Prozent, bei den 14- bis 15-Jährigen 65 Prozent und bei den 16- bis 18-Jährigen 85 Prozent. Bereits im Alter von 12 bis 13 Jahren gehören Smartphones mit einer Verbreitung von 84 Prozent zur Standardausstattung. 94 Prozent der 10- bis 18-jährigen Nutzer von Smartphones oder Handys versenden Kurznachrichten. (mit dpa)